Messmast wird errichtet EVM will ermitteln, ob sich der Windpark am Asberg rentieren würde

UNKEL · Der Asberg ist als möglicher Standort für einen Windpark bereits in aller Munde. Doch ob dort wirklich Windräder gebaut werden, hängt noch von den Ergebnissen vieler Analysen und Gutachten ab. Eine wichtige Untersuchung gilt den tatsächlichen Windverhältnissen.

Sie entscheiden über die Wirtschaftlichkeit eines Parks. Um herauszufinden, wie der Wind über dem Asberg wirklich bläst, errichtet die Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) auf der Unkeler Gemarkung, westlich vom Asberg, zu Beginn des neuen Jahres einen Wind-Messmast.

Die Kreisverwaltung Neuwied hat dafür die Baugenehmigung erteilt. Die Erdarbeiten, also das Freilegen der benötigten Fläche und die Erstellung des Fertig-Beton-Fundaments, beginnen am kommenden Montag. Mindestens ein Jahr lang soll der Mast die exakten Windgeschwindigkeiten in fünf Höhen und die Windrichtungen in zwei Höhen über dem Asberg aufzeichnen. Der dafür erforderliche Strom wird durch eine Solarenergieanlage vor Ort erzeugt.

"Bislang liegen uns für die Berechnung des Windertrags die Daten aus dem Windatlas Rheinland-Pfalz und unserer eigenen Windpotenzialanalyse eines Gutachters vor. Demnach ist der Asberg für die Nutzung von Windenergie gut geeignet. Doch diese Werte sind für eine Investitionsentscheidung noch zu ungenau", begründet Christian Schröder, Unternehmenssprecher der EVM, die Aufstellung des Masts. Die EVM will gemeinsam mit einer Genossenschaft, die aus der Unkeler Initiative Unsere-Wind-Energie (UWE) hervorgehen wird, den Windpark bauen und betreiben. Denkbar sind derzeit bis zu zehn Windräder mit einer installierten Leistung von je 2400 Kilowatt. "Bevor wir Geld in die Hand nehmen, wollen wir ganz sicher gehen, dass die Anlagen später auch wirtschaftlich arbeiten und die beteiligten Bürger und Kommunen vom Ertrag profitieren", betont Christian Schröder.

Der 140 Meter hohe Gittermast ist aus verzinktem Stahlrohr; er wird in drei Richtungen von jeweils sieben Abspannseilen gehalten, die im Boden verankert werden. Damit der Mast für Piloten von Flugzeugen und Hubschraubern sichtbar ist, wird er im oberen Teil rot-weiß angestrichen und mit Blinklichtern ausgestattet. Der Mast wird in Teilen auf Lastkraftwagen angeliefert und von Industriekletterern aufgerichtet. "So kann auf einen Kran verzichtet werden. Das schont die Oberflächen von Wald und Flur und ist deutlich leiser", erklärt Christian Schröder und fügt an: "Rücksicht ist uns ein Anliegen; wir achten darauf, dass die Bewohner der umliegenden Orte und die Natur möglichst wenig mitbekommen von der Anlieferung und dem Aufbau des Masts."

Die Arbeiten werden mit dem zuständigen Forstamt abgestimmt. Während der insgesamt rund einwöchigen Bauzeit ist der Standort abgesperrt. "Sicherheit hat Vorrang", sagt Schröder. Nach dem Ende der voraussichtlich einjährigen Messperiode wird der Mast samt Fundament vollständig abgebaut.

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