Osanna-Markt zog trotz der Hitze viele Besucher an Bummeln unter Sonnenschirmen

ERPEL · Ein Meer aus Schirmen bewegte sich durch Erpels Gassen. Ausnahmsweise mal nicht vor dem Regen, sondern vor der Sonne, die vom Himmel brannte, schützten sich die Passanten in der "Herrlichkeit Erpel". Der Osanna- Markt hatte am Sonntag wieder einmal viele Menschen aus Nah und Fern angezogen.

 Skurrile Wurzel-Gesichter gehörten zum Angebot der zahlreichen Markthändler, die ihre Stände in Erpels historischem Ortskern aufgebaut hatten. Vor den brennenden Sonnenstrahlen schützten sich viele Besucher mit Schirmen.

Skurrile Wurzel-Gesichter gehörten zum Angebot der zahlreichen Markthändler, die ihre Stände in Erpels historischem Ortskern aufgebaut hatten. Vor den brennenden Sonnenstrahlen schützten sich viele Besucher mit Schirmen.

Foto: Frank Homann

Ob surreal anmutende Holzschnitzereien als Wandschmuck der etwas anderen Art, ulkige Stofftiere oder Wohn- und Modeaccessoires, zum Stöbern gab es an den Marktständen so einiges. Auch antiquarische Bücher und Kleidung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gehörten dazu. Einen Tag lang konnten die Besucher auf dem Trödelmarkt umherschlendern, einen Gang runterschalten und die Zeit vergessen - trödeln eben.

Die einen entdeckten Schnäppchen, die anderen entdeckten Erpel ganz neu: das mittelalterliche Ortsbild, die Reste der rechteckigen Ummauerung aus dem 15. Jahrhundert.

Das barocke Rathaus, das Neutor und die schier unendliche Palette an Fachwerkhäusern präsentierten sich in romantischem Sonnenlicht.

Gerade in Zeiten, in denen das Internet-Shopping einen fast ebenso großen Anteil an dem Einkaufsverhalten der Menschen ausmacht wie der Einkauf im Geschäft um die Ecke, war der Markt offenbar eine willkommene Abwechslung.

Wie oft hat man schon die Möglichkeit, sich mit dem Verkäufer über das Objekt der Begierde zu unterhalten? Und im Falle des Osanna-Markts, auf dem explizit keine neue Ware verkauft werden darf, haben die angebotenen Gegenstände sogar ihre eigene teils Jahrzehnte alte Geschichte. Organisiert wird der Osanna-Markt vom Brauchtumsverein "Freunde des Erpeler Weinfestes".

Der Name geht auf die Glocke namens "Osanna" zurück, die älteste und größte der Erpeler Pfarrkirche. Die Glocke in der Sankt-Severinus-Kirche wurde 1388 von Heinrich von Gerresheim gegossen.

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