Wählergemeinschaft "rheinbreitbach.de" "Bürger bei Entscheidungen einbinden"

RHEINBREITBACH · "Vertrauen durch Transparenz" gewinnen will die neue, unabhängige Wählergemeinschaft "rheinbreitbach.de" - und das nicht nur in der nördlichsten Kommune der Verbandsgemeinde Unkel.

"Wir kandidieren am Sonntag, 25. Mai, nicht nur für den Gemeinderat, sondern auch für den VG-Rat", erklärte Bernd Seiler-Rehling auf der gut besuchten Informationsveranstaltung der neuen Gruppierung. Zusammen mit Andreas Frey und Susanne Ahrends bildet der Vorstandsvorsitzende das Spitzentrio auf der Liste.

"Die Bürger sollen nicht nur erfahren, was in den Ratssitzungen beschlossen worden ist. Sie müssen auch schon vorher wissen, um was es bei den Beratungen geht und welche Folgen auf sie zukommen", so Seiler-Rehling über den ersten Eckpfeiler des Wahlprogramms: die Transparenz. Dabei dürfe auch Unangenehmes nicht verschwiegen werden.

Außerdem werde er sich mit seinen Parteifreunden für mehr öffentliche Sitzungen starkmachen. "Es kann nicht angehen, dass etwa so wichtige Themen wie das Mehrgenerationenhaus im Ausschuss hinter verschlossenen Türen vorberaten werden, anstatt die Bürger bei so weitreichenden Entscheidungen von Anfang an einzubinden", so der Diplomvolkswirt.

Den Ort vor allem für junge Familien interessant machen, das möchte sein Parteifreund Frey. Allein schon die einzigartige Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz mache Rheinbreitbach an der Landesgrenze zu einem idealen Zuzugsgebiet. Rund 48.000 Euro müsse man in Nordrhein-Westfalen für Kindergarten und Schulbesuch von zwei Kindern ausgeben, in Rheinland-Pfalz sei dies zum Nulltarif zu haben, so der in der Immobilienentwicklung tätige Geologe.

Um die Verbesserung der Lebensmittelversorgung im Ort will sich Ahrends vorrangig kümmern. "Es gibt einige Projekte, mit deren Hilfen es geschafft wurde, Geschäfte in Gemeinden zu reaktivieren, die erheblich weniger Einwohner haben als Rheinbreitbach", berichtete die Erzieherin. Man müsse eben nur das passende Projekt, in dem möglichst auch ein Lieferservice enthalten sein sollte, für den Ort heraussuchen. Auch die Wiederbelebung des Wochenmarktes als Treffpunkt vor allem für die älteren Dorfbewohner liege ihr am Herzen, komplettierte sie den zweiten Eckpfeiler: die Generationenpolitik.

Gemeinsam kämpfen wollen die drei Spitzenkandidaten mit den übrigen 18 Rheinbreitbachern auf der Liste gegen den Windpark am Asberg, durch den die Landschaft und damit das Naherholungsgebiet am Siebengebirge unwiederbringlich zerstört würde. Vor allem dieses Thema hatte dafür gesorgt, dass in kürzester Zeit 170 Rheinbreitbacher die Bildung der neuen Partei per Unterschrift unterstützt hatten.

80 Stimmen hätten für die Kandidatur zum VG-Rat ausgereicht, 40 Befürworter wären für die Kandidatur zum Gemeinderat notwendig gewesen. "Die letzte Hürde, die Prüfung der Stimmen durch den Wahlausschuss, ist eine reine Formalität", ist sich das Spitzentrio sicher.

Kennengelernt hatte es sich durch seine Arbeit im Schulelternbeirat, zuletzt für den Mensaanbau. Da hatte vor allem Frey sein ganzes Fachwissen eingebracht. "Das aber hat sich dann bei der Entscheidung des Gemeinderates nicht widergespiegelt, so dass wir das Gefühl hatten, als Bürger überhaupt nicht ernst genommen zu werden", so Seiler-Rehling.

Jammern und sich beschweren helfe jedoch nicht. "Wir wollen uns einbringen und die Politik aktiv im Sinne der Bürger verbessern", so der Vorsitzende. "Wir fangen mit unseren drei Kernpunkten an und werden uns in die anderen Themenfelder umgehend einarbeiten", haben sich die Spitzenkandidaten vorgenommen.

Unterstützt werden sie auf der Liste von Guido Baumgärtner, Alexander Chrenko, Benjamin Eschenfeld, Christian Fischer, Thomas Gardemann, Michael Geutebrück, Marijana Lautenschläger, Margit Mooraj, Detlef Müller, Andreas Nolden, Christoph Pie, Stefan Pokorny, Alexandra Reinert, Thomas Salomonsson, Torsten Schimmer, Lothar Siebert, Torsten Wild und Georg Zakobielski.

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