Heimatverein Rheinbreitbach Beim Mundartabend wurden "kölsche Tön" angestimmt

RHEINBREITBACH · Mit "Kölsche Tön in Wort und Lied" war zwar das Motto, doch der Heimatverein um Dankward Heinrich setzte "voll auf heimische Kräfte" für den beliebten Mundartabend im Berghotel Ad Sion. Dazu zählte Hans Georg Frings, der in das Thema einführte, das im Zeichen des kölschen Fastelovends stand.

 Und alle singen mit: Die kölschen Lieder, die die Musikanten anstimmen, bringen Stimmung in den Saal im Ad Sion. FOTO: FRANK HOMANN

Und alle singen mit: Die kölschen Lieder, die die Musikanten anstimmen, bringen Stimmung in den Saal im Ad Sion. FOTO: FRANK HOMANN

Und trotz Zugehörigkeit zu Rheinland-Pfalz sei "der Menschenschlag in Breitbach natürlich kölsch", so Frings. Und stimmte mit der Musikergruppe, zu der neben Herbert Baumann an der Quetsch und Gitarrist Ferdinand Eberweiser auch Josef Schneider und Christa Scharfenstein als Sänger zählten, entsprechendes Liedgut an. Von den "Hüüsjer bunt om Aldermaat" über die Villa vom "Schmitze Billa" bis zum "Kölsche Jung" reichte das Potpourri. Und alle schunkelten mit.

Christa Scharfenstein spannte einen geschichtlichen Bogen von den Festen in "Colonia Claudia Ara Agrippinensium" bis zu den frühen Jahren des Breitbacher Fastelovends. "Bei den Saturnalien schlüpften auch in der Hauptstadt Niedergermaniens Männer in Frauenkleider und die Herren mussten ihre Sklaven bedienen, die zudem, als Vorläufer der Büttenredner, deftig Kritik an der Obrigkeit übten", berichtete sie. Auch griechisch-dionysische Riten und das aus Ägypten stammende Isis-Fest hätten Einzug gefunden. Über den "Mummenschanz" im Mittelalter und die Christianisierung des Festes kam Scharfenstein zu Kurfürst Clemens August, der auf seinem Schloss in Brühl mit großem Prunk ein dreitägiges Fest feierte.

Das waren die drei tollen Tage, an denen man zwar lieben, nicht aber nach dem Namen fragen darf, wie die Musiker erklärten. Vom Verbot der Straßenumzüge durch die Franzosen ab 1724, der Geburtsstunde des Sitzungskarnevals in Wirtshäusern, über die Romantisierung um "Held Karneval" unter den Preußen ging es schließlich zur Gründung der Breitbacher KG 1902 mit dem Urgestein Anton Schneider, der damals im Hotel "Zur Post" mit "Wat is doch he et Pflaster schlääch" den Straßenzustand im Ort musikalisch aufs Korn nahm.

Mit dem Schlager von Paul Berbuer "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien" von 1949 kam Scharfenstein dann in der Nachkriegszeit an. Damals habe die Reiselust wieder zugenommen, "auch wenn es für viele nur zum Zelten bei Mutter Veronika am Honnefer Graben reichte". Mit dem Bläck-Fööss-Hit "So sin mer all hierher jekumme" schloss sich der Reigen. Zum Abend trug auch die Chorgemeinschaft Bruchhausen/Rheinbreitbach bei, und Sketche rundeten den Abend op kölsch humorvoll ab.

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