Kunst in Unkeler Höfen Ausstellung faszinierender Kunstwerke von Hilmar Röner

UNKEL · "Herzlich willkommen" lud am Wochenende eine Schiefertafel am Fachwerkhaus Frankfurter Straße 9 ein, den kleinen Innenhof des ehemaligen Unkeler Hospitals zu betreten. Dort hatte der Rheinbreitbacher Hilmar Röner seine Galerie mit großen Zeichnungen und Metallbildern aufgebaut.

 Skulptur in Blau: Martine Seibert-Raken mit einer ihrer Holzarbeiten.

Skulptur in Blau: Martine Seibert-Raken mit einer ihrer Holzarbeiten.

Foto: Axel Vogel

Er gehörte zu den 48 Künstlern aus vielen Teilen Deutschlands, die der Einladung von Ellen und Jochen Seidel gefolgt waren, ihre Arbeiten bei der renommierten Veranstaltung "Kunst in Unkeler Höfen" zu präsentieren."

Die mehr als zehnjährige Erfolgsgeschichte dieses Kulturerlebnispfades durch die Unkeler Altstadt, bei der die einzigartige Bausubstanz mit ihren Gärten und idyllischen Innenhöfen zum Dialog mit Künstlern und ihrer Kunst einlädt, hat eine einzigartige Form der Auseinandersetzung von Kunst und Raum geschaffen", schwärmte Landrat Rainer Kaul als Schirmherr. Malerei und Skulptur, Keramik, Objekte und Fotografie würden so in der Kombination mit dem angeblich Vertrauten zu einer neuen Sichtweise herausfordern.

Eine völlig neue Sichtweise boten etwa die zahlreichen Eichenstämme, die Klaus Berschen aus Kircheib im Garten hinter dem Kutscherhaus der ehemaligen Henkel-Villa aufgebaut hatte. Mit Kettensäge und Keilen hat er das harte, meist weit über 200 Jahre alte Holz gespalten, gesägt und in neue Form geschnitten. "Alle Objekte, ob Kuben, Reliefe oder in Farben gefasste, hochaufstrebende Stelen, befinden sich bereits im Stamm.

Man muss nur genau schauen, um seine Einzigartigkeit zu erfassen und ihm eine neue Sinnhaftigkeit zu geben", so der Bildhauer. Seine Sicht von der Natur zeigte dagegen Paul Kornacker im Rathaus der Stadt. Während bei seinem Kollegen Volker Thelos das ursprüngliche Foto Grundlage für die Acrylmalerei ist, legt der Naturfotograf größten Wert auf die Authentizität seiner Bilder.

"Ich möchte mit meiner Sichtweise allein durch das Zusammenspiel von Licht, Farben und Strukturen die Betrachter wieder für die Schönheit der Natur sensibilisieren", so Kornacker.

Dabei ist es für ihn nicht von Bedeutung, ob seine Fotos eine "Felsenlandschaft" in Westaustralien oder "Mohn- und Kornblumen" im heimatlichen Adendorf zeigen. Wie ihre Radierungen entstehen, demonstrierte die Bonner Künstlerin Johanna Siegbert-Kinast mittels einer Druckerpresse vor der Kapelle des Christinenstifts.

Als Farbträger für ihre Tiefdrucke benutzt sie allerdings keine Kupferplatte, sondern Abfallprodukte wie die Innenseiten von Tetrapack-Milchtüten. "Gut 20 bis 30 Drucke sind je nach Stärke der Folienbeschichtung möglich. Vorteil dieses Materials ist neben dem Preis die Tatsache, dass im Gegensatz zur herkömmlichen Radierung der Einsatz von Säure entfällt", so die Künstlerin.

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