Künstler Richard Froehlich Ausstellung der "Baumarktkunst" im Seniorenheim Sankt Pantaleon

UNKEL · In seinen Werken verschmelzt der Buddhismus mit christenlichen Vorstellungen, die Materialien für seine Kunst findet er in Baumärkten. Nun stellt Richard Froehlich sein Werk in Sankt Pantaleon vor. Im Seniorenheim ist er kein Unbekannter.

 Ausdrucksstark: Richard Froehlich stellt in Unkel-Scheuren aus.

Ausdrucksstark: Richard Froehlich stellt in Unkel-Scheuren aus.

Foto: Frank Homann

"Baumarktkunst" ist zur Zeit im Sankt Pantaleon Seniorenheim in Unkel-Scheuren zu sehen. So jedenfalls nennt der Künstler Richard Froehlich selber seine Arbeiten, die er unter dem Titel "Jeder Tag ein neuer Anfang" dort ausstellt. Grund für diese Bezeichnung sind nicht nur die schweren Holz-Balken, die teils von Eisenwinkeln zusammen gehalten sind.

"Für meine jüngsten Arbeiten habe ich am liebsten knallige Metallic-Lacke aus Sprühdosen verwendet. Diese trage ich auf Holz auf, nachdem Klebstoffe darauf die entsprechenden Strukturen gebildet haben", so der Künstler, der auf der Suche nach neuen Materialien durch Baumärkte schlendert, wenn es ihm langweilig wird. Gefunden hat der Kölner, der 32 Jahre bei Ford gearbeitet hat, dort auch die Putzgitter unterschiedlicher Breite und Dichte, die ihm ebenso als Farbträger dienen.

Im Haus ist Froehlich kein Unbekannter. "Hier habe ich vor 15 Jahren erstmals meine Arbeiten gezeigt. Das waren noch Acrylbilder oder Werke in Mischtechnik" erinnerte er an seine erste Ausstellung im ehemaligen "Refugium". Im Mittelpunkt stand aber schon damals die Sonne, im Hinblick auf den Ausstellungstitel speziell der Sonnenaufgang.

"Ein kleiner Junge hat eben in der großen glitzernden Sonne den Mond erkannt. Warum sollte ich ihm diese Ansicht madig machen. Die Kreativität der Kinder wird schon von anderen genug eingeschränkt", so Froehlich, der seit drei Jahren ein Gartenzimmer im Sankt Pantaleon-Heim gemietet hat.

Dessen religiöse Ausrichtung kommt der Lebensphilosophie des Künstlers sehr nahe. In der verbindet sich der christliche Glaube mit dem Buddhismus. Während bei diesem das Yin-Yang-Symbol als Zeichen der Verflochtenheit des ewigen Kreislaufs der Wiedergeburten mit dem Zustand der Erlösung mitten im "Rad der Lehre" platziert ist, setzte Froehlich das Symbol der Harmonie mitten in das aus Stahlgittern geformte Kreuz, das christliche Symbol der Erlösung.

"Ich finde die Arbeiten von Richard Froehlich höchst interessant, nicht nur sein sehr realistisches Bild im Eingangsbereich mit dem Boot in extrem rauer See", so der neue Heimleiter Bernd Kretzschmann.

"Gott bewahre mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, aber auch den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann", hat der Künstler unter dieser Arbeit notiert, die wie die übrigen Bilder noch bis Mitte Juni im Seniorenheim Sankt Pantaleon, Scheurener Straße 31, täglich von 8.30 bis 18 Uhr zu sehen ist.

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