100 Jahre Feuerwehr Ockenfels "Vom Löscheimer zum Löschfahrzeug"

OCKENFELS · Verbandsbürgermeister Hans-Günter Fischer begrüßt die Linzer Wehr am Samstag zum Verbandsgemeindefeuerwehrtag in Ockenfels. Und am Freitagabend ist ab 18 Uhr Festkommers im Bürgerhaus in Ockenfels. Denn der Löschzug des Ortes feiert unter dem Motto "Vom Löscheimer zum Löschfahrzeug" sein 100-jähriges Bestehen.

 Die aktuelle Mannschaft von Wehrführer Artur Schlüter (r.) vor dem Gerätehaus an den Fahrzeugen.

Die aktuelle Mannschaft von Wehrführer Artur Schlüter (r.) vor dem Gerätehaus an den Fahrzeugen.

Foto: Küsters

"Ein solches Jubiläum ist auch immer ein Zeitpunkt, zurückzuschauen", erinnert Wehrführer Artur Schlüter an die schwierige Gründungszeit. Der Grundstein für die Freiwillige Feuerwehr des kleinen Ortes wurde bereits im März 1907 mit der Gründung einer "Zwangsfeuerwehr" gelegt. Dieser Pflichtfeuerwehr stellte die Gemeinde das rechte Zimmer des damaligen Backhauses als "Spritzenlokal" zur Verfügung, in dem sich auch die bereits 1860 angeschaffte Handspritze befand.

Außerdem gehörten 39 Feuereimer, drei Schläuche sowie je zwei Brandleitern und -haken zur Ausrüstung. Ausgerechnet im Kriegsjahr 1914 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen, die ab Oktober 1919 als Bürgerwehr wieder aktiv wurde. Diese hatte sich dann 1923 so etabliert, dass die Gemeinde die sechs Steiger-Mannschaften mit den erforderlichen Gurten samt Haken sowie mit Beilen und Seilen ausrüstete.

"Die nächste Nachricht über unseren Löschzug stammt aus dem Jahr 1940, in dem die Gemeinde für die Neueindeckung des Spritzenhauses 400 Mark bewilligt hat", so Schlüter.

1965 wurde dann für 5000 Mark ein moderner Feuerwehrwagen angeschafft, der ab 1967 in dem neuen Feuerwehrhaus an der Hauptstraße stationiert war. Ersetzt wurde der Wagen erst 23 Jahre später durch ein neues Tragkraft-Spritzenfahrzeug. "1999 konnten wir kostenlos ein ausgesondertes Fahrtzeug des THW als Mannschaftstransportwagen mit Ladefläche übernehmen, das wir in Eigenleistung umgebaut und instand gesetzt haben", erzählt der Wehrführer.

Diese Funktion hat Schlüter schon seit November 1999 inne, nachdem er im Dezember 1987 zum Stellvertreter von Wehrführer Leo Krupp ernannt worden war. Eigenleistung war dann auch wieder im Millenniumsjahr gefragt, als das Feuerwehrgerätehaus umgebaut wurde. Die Tore mussten wegen der beiden Fahrzeuge nicht nur versetzt, sondern auch durch größere ersetzt werden. Mehr als 3500 Arbeitsstunden investierten die Ockenfelser Feuerwehrleute dann ab 2004 in den Ausbau des benachbarten Westfal-Hauses, in dem seit 2006 der Mannschafts- und der Schulungsraum untergebracht sind.

"Die Raumnot, unter der wir vorher hatten leiden müssen, war ganz offensichtlich. Wir mussten uns hinter unseren Fahrzeugen umziehen, so dass unsere Kleidung immer nach den Abgasen roch", erinnert Schlüter, der sich mit seinen aktuell 18 Aktiven, darunter drei Frauen, längst im Westfal-Haus eingelebt hat.

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