Sankt-Martin-Kirche in Linz Stadt feierte das Jubiläum mit Pontifikalamt

LINZ · Gleich an zwei Wochenenden wird in der Stadt Linz das Jubiläum "800 Jahre Sankt-Martin-Kirche" gewürdigt. Höhepunkt der geistlichen Feierlichkeiten war das Pontifikalamt, das der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters am Sonntagvormittag im Anschluss an die Statio in der Marienkirche Sankt Martin zelebrierte.

 Der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters zelebrierte am Sonntagvormittag die Messe in Sankt Martin.

Der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters zelebrierte am Sonntagvormittag die Messe in Sankt Martin.

Foto: Frank Homann

"Wir haben 2006 mit Bischof Reinhard Marx das Jubiläum der Grundsteinlegung gefeiert, die nach einer unbestätigten Stadtchronik im Jahr 1206 stattgefunden haben soll", erinnert Pfarrer Klemens Hombach.

Kurz zuvor war er mit dem Weihbischof und mehreren Geistlichen, darunter sein Nachfolger als Dechant, Thomas Darscheid, Domkapitular Prälat Franz Ronig, Pfarrer im Ruhestand Alfons Birrenbach, und Diakon Eberhard Roevenstrunck, vom Westturm aus durch das dreijochige Mittelschiff der ehrwürdigen Emporenbasilika an den Altar von Sankt Martin gezogen.

1214 waren Erzbischof Johann von Trier, Erzbischof Adolf von Köln und der Abt von Rommersdorf nach Linz am Rhein gereist. Im Beisein der Grafen Heinrich von Sayn und Gerhard von Rennenberg hatte der Trierer Erzbischof dort am Bartholomäustag, 24. August, den Altar der im romanisch-gotischen Übergangsstil gebauten Kirche geweiht.

Der gesamte Bau war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollendet. Während die Ausmalung im Mittelschiff um 1230 datiert wird, tendiert die jüngere Forschung hinsichtlich des Chores zu einem Zeitraum um 1240.

"Auch wenn sich heute nicht so viel kirchliche und weltliche Prominenz wie damals hier versammelt hat, freuen wir uns, mit Weihbischof Jörg Michael Peters aus Trier dieses Jubiläum zu feiern", so Hombach. Dabei gelte es nicht nur auf das Gebäude, sondern vor allem auf den Herrn zu schauen.

"Dieser hat hier seine Zelte aufgeschlagen und uns so eine Heimat schenkt", betonte der Pfarrer. Nach dem Lied "Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land" und einem Gebet für die Pfarrgemeinde zogen die Teilnehmer bei der Statio zum Pontifikalamt nach Sankt Marien, das vom Kirchenchor musikalisch gestaltet wurde.

Nach der Messe begleitete das Fanfarencorps Linz die Gottesdienstgemeinde zur Stadthalle, welche die große Zahl Festgäste kaum fassen konnte. Entsprechend lang war die Liste der Personen, allen voran Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust sowie VG-Chef Hans-Günter Fischer, sowie der Institutionen, Gruppierungen und Helfer, die Hombach begrüßte und denen er für ihren Einsatz dankte.

Dabei hob er besonders den Förderverein Sankt Martin um den umtriebigen Vorsitzenden Peter Gillrath hervor, dem es zu verdanken sei, dass sich die Basilika in einem guten Zustand präsentiere. "Es lohnt sich, dieses Bauwerk zu erhalten, wie auch die jüngste Restaurierung der Wandmalerei gezeigt hat", betonte er mit Nachdruck.

Der Kirchturm an der Stadtmauer hoch über Linz zeige an, dass die Kirche der Quell, der Kristallisationspunkt sei, von dem die Liebe Gottes ausgehe. Sie vergewissere die Zusage Gottes: "Ich bin bei Euch alle Tage!", schloss Hombach seine Ausführungen an diesem Tag.

Im Anschluss an ein gemeinsames Essen und an die Grußworte von Faust trug sich der Weihbischof feierlich in das Golden Buch der Stadt ein. Im Folgenden lud Hombach zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Christoph Schwaegermann und dem Leiter der Evangelischen Freikirchlichen Gemeinde, Joachim Koopmann, zur Feier der Ökumenischen Vesper in Sankt Martin ein.

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