Junge Philharmonie Neujahrskonzert mit Schreckminuten

LINZ · Eine Cellistin der Jungen Philharmonie bricht zusammen, ist aber wenig später wieder wohlauf.

 Zum siebten Mal in Folge am Neujahrstag in Linz: Die junge Philarmonie Köln mit Dirigent Volker Hartung.

Zum siebten Mal in Folge am Neujahrstag in Linz: Die junge Philarmonie Köln mit Dirigent Volker Hartung.

Foto: Frank Homann

Mit mehr als nur einer Schrecksekunde begann das traditionelle Neujahrskonzert der Stadt Linz in der vollbesetzten Stadthalle. Nur wenige Takte, bevor die Musiker der Jungen Philharmonie Köln den "Tanz der Stunden" aus der Oper "La Gioconda" beendeten, brach eine junge Cellistin auf der Bühne zusammen.

Knapp einer Viertelstunde später konnte der Beigeordnete Karl-Heinz Wölbert, der Stadtbürgermeister Hans Georg Faust vertrat, Entwarnung geben. "Die junge Musikerin ist nach der notärztlichen Versorgung wieder wohlauf", beruhigte er die Zuhörer, unter ihnen auch Verbandsbürgermeister Hans Günter Fischer. Nach einem Stühlerücken und Notensortieren beendeten die Musiker voll konzentriert den unterbrochenen "Tanz der Stunden". Es ging weiter, und sowohl Musiker als auch Zuhörer hatten den Vorfall spätestens nach der Fledermaus-Ouvertüre vergessen. Das Ensemble hatte gekonnt den humorvollen "musikalischen Spaß" von Mozart für Streicher und zwei Solohörner präsentiert.

"Dieses mit schauderhaften Fehlern durchsetzte Stück hat der begnadete Komponist geschrieben, um seine weniger begabten Kollegen zu desavouieren", informierte Dirigent Volker Hartung das Publikum. Er gastierte zum siebten Mal in Folge mit seinem Ensemble am Neujahrstag in Linz. Nach der Probe in Köln am Silvestertag war Hartung nach Paris geflogen, um den Jahreswechsel mit seiner Familien am Eiffelturm zu feiern. Und in die Stadt der Liebe entführte er die Linzer Zuhörer nur 18 Stunden später auch mit dem "Salut d'Amour for Orchestra" von Edward Elgar. Weiter ging es mit "Introduktion und Rondo capriccioso" in a-Moll von Camille Saint-Saens, nach dem der Violinist Artem Komonov als Solist frenetischen Beifall erntete. Nicht weniger gefeiert als der junge russische Tatar wurde der moldawische Panflötist Ion Malcoci, der bei der "Ungarischen Rhapsodie" Nr. 2 von Franz Liszt brillierte.

Nach dem Besuch "Auf einem persischen Markt" von Albert Ketelbey entließ das junge Ensemble seine begeisterten Zuhörer in die Pause. Im Anschluss setzte es das Neujahrskonzert mit dem "Künstlerleben" von Johann Strauss und dem "Tango" von Isaac Albinez fort. Von Spanien führte die musikalische Reise dann mit dem "Haunting Rag" von Scott Joplin über den großen Teich, bevor Malcoci die Zuhörer mit Niccolo Paganini zum "Carneval in Venezia" einlud. Weiter ging es mit Kurt Noacks "Heinzelmännchens Wachparade".

"An der schönen blauen Donau" feierten die Musiker das Ende des Neujahrskonzertes. Das Ensemble entließ die begeisterten Zuhörer mit einigen virtuosen Zugaben.

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