Robert-Koch-Schule Joachim Born ist als Schulleiter feierlich verabschiedet worden

LINZ · Der Kapitän verlässt die Kommandobrücke - diese Metapher war es, die sich gestern wie ein roter Faden durch die Verabschiedungsfeier eines Schulleiters zog, der 17 Jahre lang die Geschicke der Robert-Koch-Schule in Linz leitete. Joachim Born hatte in stürmischen Zeiten sein Schiff auf Kurs gebracht. Nun hat er das Steuer an Heinz-Jörg Dähler von der Realschule plus in Neustadt übergeben.

 Die Freizeit hat begonnen: Joachim Born wurde gestern in der Robert-Koch-Schule in den Ruhestand verabschiedet. Wie sich seine Schüler diese Lebensphase vorstellen, zeigt eines der Abschiedsgeschenke: Eine Figur liegt entspannt auf einer Sonnenliege.

Die Freizeit hat begonnen: Joachim Born wurde gestern in der Robert-Koch-Schule in den Ruhestand verabschiedet. Wie sich seine Schüler diese Lebensphase vorstellen, zeigt eines der Abschiedsgeschenke: Eine Figur liegt entspannt auf einer Sonnenliege.

Foto: Homann

Gut 200 Gäste kamen nach Linz, um den letzten Arbeitstag von Joachim Born zu zelebrieren. Die Lobeshymnen von Schülern und Lehrern, aus Politik und Verwaltung dürfte den passionierten Segler wie eine kräftige, aber warme Welle getroffen haben. Er sei ein engagierter, durchsetzungsfähiger Analytiker und Pädagoge gewesen, ein Mensch, der stets ein offenes Ohr für seine Mitmenschen hat, sagte Konrektor Michael Erlenbach: "Er hat die Schulleitung nie als Job, sondern als Berufung verstanden."

Bis zur letzten Minute sei er in seinem Element gewesen, habe Zeugnisse unterschrieben und Konferenzen geleitet. Regierungsschulrat Jörg Kurtscheidt betonte vor allem Borns Verhältnis zu den Schülern: Er sei ihnen stets auf Augenhöhe begegnet. Und Hans-Günter Fischer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz, betitelte ihn als "den richtigen Schulleiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort".

Es war keine einfache Zeit, die der heute 62-Jährige zu bewerkstelligen hatte: Aus zwei Schularten an zwei Standorten mit zwei Kollegien und Profilen formte er eine Einheit. Er legte die Realschule mit der Dualen Oberschule, die zuvor eine Hauptschule war, zusammen. "Eine Meisterleistung des Joachim Born" nannte das Landrat Rainer Kaul, der sich auch bei Borns Ehefrau Jutta bedankte. Mittlerweile werden in der Robert-Koch-Schule etwa 800 Schüler aufs weitere Leben vorbereitet. "Er hat aus Schülern und Lehrern immer das Beste herausgeholt. Jetzt hinterlässt er ein Schiff in einem sehr guten Zustand", lobte Konrektor Erlenbach.

36 Jahre verbrachte der Biologie- und Chemielehrer im Schuldienst, davon allein 27 Jahre als Schulleiter. 17 Jahre war er in Linz tätig. Eine Zeit, in der er vieles angestoßen hat. So strukturierte Born die kooperative in eine integrative Schule um. Er etablierte "Nifti", das zu seinem Herzensprojekt geworden ist: NFTE (gesprochen: Nifti) steht für "Network For Teaching Entrepreneurship" und soll bei jungen Menschen mit schlechten Startchancen den Unternehmergeist wecken. Kürzlich wurde die Robert-Koch-Schule dafür sogar ausgezeichnet. Apropos Robert Koch: Selbst die abschließende Namensnennung seiner Schule hat Born noch begleitet.

Nun aber geht der Pädagoge in den Ruhestand, in ein Leben ohne Terminkalender. Für diese Zeit haben ihm die Schüler anhand des Gedichtes "Glück" von Clemens Brentano die besten Wünsche zusammengestellt, haben gesungen und gemalt. "Glück ist", sagte Joachim Born anschließend gerührt, "solche Schüler zu haben." Es ist ein Satz, der spürbar von Herzen kam.

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