Rosenmontag Ein märchenhafter Zug zieht durch Linz

Linz · "So ein Tag, so wunderschön wie heute, ja der dürfte nie vergeh'n!" Diesen Wunsch von Kurfürst Kerky I. konnte man am frühen Rosenmontagnachmittag nachvollziehen.

 Die feschen Mädels in ihren schmucken Fliegenpilz-Kostümen und den prallen Luftballons sowie jeder Menge gute Laune gehörten zu den Hinguckern des Rosenmontagszuges in Linz. Mehr als 1300 kostümierte Narren zogen durch die Gassen der Stadt.

Die feschen Mädels in ihren schmucken Fliegenpilz-Kostümen und den prallen Luftballons sowie jeder Menge gute Laune gehörten zu den Hinguckern des Rosenmontagszuges in Linz. Mehr als 1300 kostümierte Narren zogen durch die Gassen der Stadt.

Foto: Frank Homann

Hoch auf seiner von zwei gelben China-Drachen gezogenen Übersee-Fähre thronend, ließ er am Beginn der Martinusstraße den Linzer Rosenmontagszug mit mehr als 1300 bunt kostümierten Jecken und zusätzlich zehn Musikcorps und -kapellen an sich vorbeidefilieren.

Erst als ihn sein Corps, die Stadtsoldaten, passiert hatte, setzte auch er sich in Bewegung, um mit seinen beiden Adjutanten Schwerstarbeit zu leisten. Ganze 50 Zentner Kamelle und jede Menge anderes Süßes, darunter alleine 1000 Schachteln Pralinen, ließ er auf sein närrisches Völkchen an den Straßenrändern herabregnen.

Das hatte sich schon lange Zeit vorher warm geschunkelt oder sich aus einer der vielen Gulaschkanonen mit heißer Äätzezupp gestärkt. Für närrisch hitzige Stimmung sorgten direkt zu Beginn des Zuges die Can-Can-Tänzerinnen der "Kieselsteine" aus Selef, während das Funkencorps Blau-Wiess für sein langes Schiff eine große Bikini-Schönheit als Galionsfigur ausgewählt hatte. Auf die hatten es eindeutig die Piraten der Südsee abgesehen, die mit der "Black Pearl" unter dem Kommando der blau-wiessen Frauen hinterhersegelten.

Märchenhaft ging es bei den "Jecken vom Rhing" zu, die als gestiefelte Kater mitliefen, während die "Linzer Mädchen" in Fliegenpilze geschlüpft waren. Himmlisch dagegen die Sternzeichen und -bilder, in die sich die "Roniger Veeedelsjecke" verwandelt hatten.

Aber auch politisch ging es auf dem Linzer Rosenmontagszug zu. Die "Fischer" vom Klaf-Klub "Marienweg" machten sich auf die Suche nach den zwei Millionen Gewerbesteuernachzahlung. Ins Netz gegangen war ihnen allerdings vorerst nur der arme Briefträger, wenn auch gänzlich ohne Steuerbescheid. Dafür war es den Leubsdorfer "Querköpp" gelungen, spitzen Formel-Eins-Piloten mit ihren Boliden in die Region zu holen, so dass sie in Analogie zum Nürburg- nun auch den Leubsdorfer-Ring von den Politikern Mainz forderten.

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