Martini-Markt in Linz Bunte Stadt lockt Besucher und zu "Linz leuchtet"

LINZ · Nach rheinischer Definition ist der Martini-Markt der Bunten Stadt am Rhein zwar noch längst nicht Tradition, doch nach der Premiere im Vorjahr lockten die 50 Händler Hunderte von Besuchern nach Linz. Die Angebote auf dem Burgplatz und auf dem historischen Markt, von der Mariensäule bis zum alten Rathaus, gaben Anlass zu staunen und sich frühzeitig für Weihnachten einzudecken.

"Wie schön, dass schon am ersten Tag des Martinimarktes so viele Besucher den Weg nach Linz gefunden haben", freute sich Bürgermeister Adi Buchwald am Donnerstagnachmittag über die gute Resonanz der Veranstaltung. Die wurde von der Linzer Werbegemeinschaft um Martin Flöck in Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft (TI) Linz um Stadtmanager Thomas Herschbach veranstaltet, wobei man mit Marktbeschicker Michael Schuch wieder einen kompetenten Partner an der Seite hatte.

Da hatten sich viele Besucher längst vor der Tribüne um Flohzirkus-Direktor "Gilbert" versammelt. Der hatte "Madame Fifi" direkt aus Moulin Rouge mitgebracht, damit sich seine klitzekleine Hauptdarstellerin auch in Linz von einer hohen Plattform mit einem dreifachen Salto Mortale in ein Wasserbecken stürzen konnte.

Aber nicht der Floh, dieser "kaum sichtbare" Akrobat des Urenkels eines "Pariser Scharlartans", der sich auch als Feuerschlucker betätigte, war die tierische Attraktion des zweiten Linzer Martini-Marktes. Die Show stahlen der "Pariserin" knapp 20 mächtige Pommern-Graugänse, die unbeeindruckt vom benachbarten Riesen-Grill in ihrem großen Gatter schnatterten, um dann stündlich mit ihren "Herrchen" im nach ihnen benannten Marsch durch die Altstadt zu watscheln.

"Der Tag gestern war leider eher mau, aber heute sind die Händler mehr als zufrieden", freute sich Schuch am späten Samstagnachmittag. Lediglich die Glühweinverkäufer haderten mit ihrem Schicksal. Bei Temperaturen über 20 Grad war den Besuchern eher nach einem kühlen Blonden oder nach anderen Erfrischungen zumute, als nach dampfenden Getränken. Und auch der glitzernde Baumschmuck, die Engelchen und Nikoläuse fanden wie die wärmenden Wollsocken und -schals noch relativ wenig Anklang.

Ein absolutes Highlight an diesem letzten Oktobersamstag war die dritte Auflage der spektakulären Lichtinszenierung "Linz leuchtet", ein Gemeinschaftsprojekt der TI mit dem Förderverein Sankt Martin Kirche. "In Zusammenarbeit mit der MBE Licht- und Tontechnik von Martin Kohl und Marcus Bochert strahlen von 18 bis 22 Uhr malerische Fachwerkhäuser in der Fußgängerzone, das Rathaus, das Neutor und die Burg Linz in immer wieder wechselnden Farben", so Herschbach.

Und nicht nur das. Auch durch den Chorraum und das Mittelschiff der ehrwürdigen Basilika ließen so genannte "Moving Heads" zu "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauß, zur Toccata d-Moll von Johann Sebastian Bach und zu "Trumpet Voluntary" von Jeremiah Clark grüne, blaue und türkis- und gelb-orangefarbene Lichtstrahlen und -muster geistern.

In den Pausen zwischen den einzelnen Darbietungen brachte die Linzer Sängerin Ruth Zimmermann etwa bekannte Gotteslob-Lieder im Arrangement der Bonner Jazz-Sängerin Alexandra Naumann zu Gehör. Instrumental begleitet wurde sie dabei von Detlef Anders, Dragene Drenski, Urs Exner und Johannes Weiss.

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