Kreuzweg der Jugend in Linz "Blick auf das Leid und die Zuwendung"

LINZ · "Jener Mensch Gott!" - das ist das Motto des diesjährigen ökumenischen Kreuzwegs der Jugend, zu dem die Katholische Pfarrgemeinde Sankt Marien und die Evangelische Trinitatis-Gemeinde für Freitagnachmittag eingeladen hatten.

 Das Kreuz tragen die Jugendlichen durch Linz.

Das Kreuz tragen die Jugendlichen durch Linz.

Foto: Werner MElsbach

Die Teilnehmer trafen sich mit Kooperator Patrick Ringhausen am Ausgangspunkt, der Sankt Martins Kirche. Initiiert worden war der Kreuzweg in Linz von Herta Brinkmann. "Kreuzwege erzählen die Leidensgeschichte Jesu. Seit Jahrhunderten gehen Menschen seinen Weg nach Golgatha betrachtend nach", so Brinkmann.

Der Jugendkreuzweg war auf dem Katholikentag 1958 in Berlin ins Leben gerufen worden. Nach dem Bau der Mauer verband er über diese Grenze hinweg junge Christen in Ost und West im Gebet. Seit 1972 ökumenisch, vereint er heute Tausende junger Menschen, die mit jährlich neuen gemeinsamen Texten über den Leidensweg Jesu nachdenken.

"Auch heute gilt es noch Grenzen zu überwinden: die der Generationen, die der Gleichgültigkeit und nicht zuletzt natürlich die der Konfessionen", betonte Brinkmann, die sich freute, mit Hans-Ulrich Reh und der jungen Elin Fischer zwei evangelische Vertreter der Linzer Ökumene begrüßen zu können.

"Der ökumenische Kreuzweg der Jugend lädt dazu ein, den Blick auf das Leid, aber auch auf die Hoffnung und auf die Zuwendung Gottes zu richten. In diesem Jahr tut er dies mit den ungewöhnlichen Bildern des Isenheimer Altars", erklärte Pfarrer Ringhausen. Bei dem berühmten Bild aus Colmar gehe es nicht allein um fromme Anbetung.

"Er zeigt den mitleidenden Christus und Menschen, die sich um das Kreuz versammelt haben und auf unterschiedliche Weise mit ihrer Not umgehen", so der Geistliche. Sieben Details aus dem Altarbild waren in der vom Jugendhaus Düsseldorf erstellten Text- und Liedbroschüre den sieben Stationen des Kreuzwegs zugeordnet.

Diese führten in Linz von der ehrwürdigen Basilika nach Sankt Marien, weiter an die Mariensäule auf den Markt, zum Buttermarkt und abschließend in die Evangelischen Kirche. "Ein Mann in einem einfachen Mantel. Ein Prophet: Johannes der Täufer", eröffnete Brinkmann, die zusammen mit Fischer die Textpassagen im Wechsel las, den Prolog.

Nach dem Lied "Hoffnung, die trägt und viele bewegt", machten sich Jan Schumacher und Niklas Buslay sowie die Brüder Leonhard und Benedict Ruppel mit dem zwei Meter hohen Eichenkreuz auf den Weg, gefolgt von den Gläubigen.

Träger des Ökumenischen Kreuzwegs der Jugend, der in anderen Gemeinden am Freitag, 12. April, durchgeführt wird, sind die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland.

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