Ausstellung im Molti-Gebäude in Linz Arbeiten von Enne Haehnle und Sybille Walenciak

LINZ · Kreativität im Doppelpack: Mit Werken von Enne Haehnle und Sybille Walenciak präsentiert der Kunstverein Linz um seinen Vorsitzenden Lars-Ulrich Schnackenberg zurzeit gleich zwei Künstlerinnen im Molti-Gebäude. Der Titel der Dialogausstellung lautet "irrenwirrenwuchernsuchen".

 Im Dialog: (v.l.) Sybille Walenciak und Enne Haehnle im Molti-Gebäude in Linz.

Im Dialog: (v.l.) Sybille Walenciak und Enne Haehnle im Molti-Gebäude in Linz.

Foto: Melsbach

Das Besondere dabei sind nicht nur die Exponate, sondern auch die Verbindungen zur Alanus Hoschule in Alfter. Dort, wo Schnackenberg als Professor im Fachgebiet Bildhauerei tätig ist, Haehnle, Jahrgang 1963, als Bildhauerei-Professorin arbeitete, und wo die 1944 geborene Unkeler Grundschullehrerin Sybille Walenciak von 2006 bis 2011 Bildhauerei studierte.

"Ursprünglich von der Holzbildhauerei kommend zeigt Enne Haehnle mit ihren Installationen aus mattschwarzen Magnetbändern ein feines Spiel von Material und Formen", führte Kunsthistorikerin Gabriele Oberreuther in die Schau ein. "Beep anthropozän" nennt die inzwischen in Leipzig arbeitende Künstlerin diese linearen Strukturen, die wie Wellen und Blasen auf dem Boden liegend sogar die Wände erobern.

Oberreuther: "Sie erinnern an die großen Strömungswirbel der Weltmeere wie den Nordpazifikwirbel, der durch seine Verschmutzung durch Plastikmüll bekannt geworden ist." Einen anderes Thema greift Haehnles Arbeit "nicht alles tun" auf. Von weitem zart-transparent wirkend, erinnern die weißen aneinandergeknüpften Kabelbinder aus der Nähe betrachtet an ihren möglichen Einsatz als Fesseln und damit an Freiheitsberaubung.

"Sybille Walenciak arbeitet abstrakt und auf den Raum bezogen. Ihr Material ist geglühter Draht", erläuterte die Kunsthistorikerin. Auch die Installation "wirrenundwuchern" der Unkelerin greift von dem Boden auf die Wände, ja sogar auf die Decke des kleineren Ausstellungsraums über. Zwei Lichtquellen lassen die sich ineinander verhedderten und wieder auseinander driftenden Drahtbögen und -zacken als dunkle Schattenlinien flirrend in den Raum greifen, die damit auf ungebremstes Wachstum verweisen. khd

Zu sehen ist die Ausstellung bis Mitte März im Molti-Gebäude, Asbacher Straße 2, donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr.

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