Deutscher Schulpreis Alice-Salomon-Schule unter den Top 20

LINZ · Schulleiter Axel Lischewski sprach gerade mit der Kreisverwaltung, als ihn die frohe Kunde aus Stuttgart erreichte: Die Alice-Salomon-Schule aus Linz ist unter die 20 besten Schulen des Landes gewählt worden. Beim Deutschen Schulpreis, für den sich die Berufsbildende Schule neben 116 anderen bewarb, sind die Linzer in der engeren Auswahl.

 Aufbruch zu einer neuen Lernkultur: An der Alice-Salomon-Schule sollen Jugendliche ihre Talente entdecken und sich entfalten.

Aufbruch zu einer neuen Lernkultur: An der Alice-Salomon-Schule sollen Jugendliche ihre Talente entdecken und sich entfalten.

Foto: Frank Homann

Eine Fachjury aus Praktikern und Bildungswissenschaftlern wird nun bis Ende März die ausgewählten Schulen besuchen, das eingereichte Konzept in der Praxis prüfen, mit Lehrern, Schülern sowie Eltern sprechen und anschließend 15 der 20 Schulen nominieren.

Diese nehmen schließlich an der feierlichen Preisverleihung im Juni in Berlin teil. Erst dann werden die Preisträger bekanntgegeben. Der Gewinner des Hauptpreises erhält 100.000 Euro, die weiteren Preisträger zusammen nochmals insgesamt 143.000 Euro. Damit ist der Deutsche Schulpreis der höchstdotierte Wettbewerb für Schulen in Deutschland.

In Linz ist die Freude über den ersten Schritt groß: "Wir sind überglücklich. Das ist ein historisches Ereignis für unsere Schule", sagte Lischewski, der dies als Auszeichnung und Lob für das gesamte Kollegium betrachtet. Man wolle dies als Schulentwicklung im Innern nutzen und sich die eigenen Stärken bewusst machen.

In sechs Qualitätsbereichen musste die Linzer Schule verdeutlichen, warum sie den Schulpreis verdient hat. Darüber hinaus geht die Berufsbildende Schule neue Wege: Sie schloss sich als erste Schule überhaupt in Rheinland-Pfalz der bundesweiten Initiative "Schule im Aufbruch" an und will dazu beitragen, eine neue Lernkultur zu etablieren. Sie will selbstgesteuertes Lernen salonfähig machen und zu einem Ort werden, an dem Schüler ihre Talente entdecken und ihre Potenziale entfalten können.

"Die Wahl unter die Top 20 belegt, dass wir eine innovative, kreative und agile Einrichtung sind", sagte Lischewski. Das Konzept beinhaltet sowohl einen sogenannten "SeLe-Begleitkurs", in dem Jugendliche Selbststeuerung erlernen, als auch ein Modellprojekt namens "Peer-Education", in dem ältere Schüler den jüngeren helfen.

Neben dem Wettbewerb hat sich der Deutsche Schulpreis inzwischen zu einer Bewegung guter Schulen entwickelt. Die ausgezeichneten Schulen gehören nach dem Preisgewinn für fünf Jahre der Akademie des Deutschen Schulpreises an.

In Workshops, Seminaren und Hospitationsprogrammen geben sie ihre Erfahrungen und Ideen an andere Schulen weiter. Allein im vergangenen Jahr haben mehr als 1000 Vertreter von Schulen an den Veranstaltungen der Akademie teilgenommen.

Der Deutsche Schulpreis

Die Robert-Bosch-Stiftung vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung. Medienpartner sind das Magazin Stern und die ARD. Seit dem Start des Programms haben sich mehr als 1500 Schulen für den Preis beworben und dafür Schulentwicklungskonzepte entwickelt. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. Diese sechs Kriterien sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.

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