Infoveranstaltung von Windhagen und Asbach Windkraft bewegt die Gemüter

WINDHAGEN · Das Thema Windkraft bewegt die Menschen in der Region. Daher hatte die Gemeinde Windhagen um Bürgermeister Josef Rüddel und die VG Asbach um den Ersten Beigeordneten André Gottschalk erneut zu einer Informationsveranstaltung zum geplanten Windpark am Asberg eingeladen.

Denn bereits früh hatte sich die VG positioniert und auch ein Gutachten bei Claus Mückschel und dem Biologen Ralf Thierfelder vom Büro für Landschaftsökologie "Radicula" in Auftrag gegeben, das das Gebiet auf windkraftsensible Vogelarten untersuchen sollte. Das Ergebnis war in gewisser Weise eine Woche zuvor bereits vorweggenommen worden. Denn hatte Unkels Verbandsbürgermeister Karsten Fehr seinerseits ein vogelkundliches Gutachten vorgestellt.

Und in diesem waren die Experten zu dem Schluss gekommen, dass die vorgefundenen Brutstätten von Großvögeln zu einer deutlichen Reduzierung der angedachten Windparkfläche führen würden. Fazit: Der die Ortsteile Rederscheid und Schweifeld tangierende Teil des ursprünglichen Gebietes steht nicht mehr zur Diskussion.

"Die Planung ist wegen eines brütenden Uhus weiter ins Rheintal gerückt. Von den ursprünglich zehn bis 17 Windrädern sind nur noch maximal fünf übrig geblieben", so Gottschalk.

"Der Artenschutz ist nicht nur durch den Betrieb von der Windrädern gefährdet, sondern schon lange vorher. Allein 60 Lastwagen mit Beton sind nur für in Fundament notwenig, und für den Transport der riesigen Rotorflügel muss erst die Infrastruktur im Wald geschaffen werden", argumentierte Mückschel gegen eine Errichtung von Windrädern auf den verbliebenen Restflächen. Die Möglichkeit ihrer weiteren Reduzierung anhand seiner Beobachtungen von Rotmilan und Schwarzstorch sah sein Kollege Thierfelder allerdings vorerst noch nicht.

Eine 8000 Meter große Schutzzone für Rotmilane in Rheinland-Pfalz betreffe eine spezielle Grünlandschaft, so der Fachmann. "In einem Waldgebiet ist diese nicht angemessen. Und es reicht auch nicht aus, wenn sie in den verbleibende Teilgebieten Schwarzstörche sehen, weil diese Vögel zur Nahrungsaufnahme bis zu zehn Kilometer weit fliegen", so der Biologe. Um die 3000 Meter Schutzzone für Störche festlegen zu können, müsse man zunächst einen Horst in dem Gebiet ausmachen, erklärte Thierfelder.

"Es ist im Grunde unmöglich, dass wir Uhu, Storch und Milan vorschieben müssen, statt vom Schutz für die Menschen zu sprechen. Man sollte doch mal endlich die Auswirkungen des Infraschalls genauer analysieren", entrüstete sich eine Besucherin der Informationsveranstaltung. Die Schutzzone für die Wohngebiet sei in andern Ländern Europas viel größer, pflichtete ihr ein weiterer Besucher bei. Von den gesundheitlichen Aspekten abgesehen, fürchteten einige der Teilnehmer zudem einen Wertverlust der Immobilien in der Nähe von Windkraftanlagen.

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