Neuer Bus für die rollende Puppenbühne Polizeiarbeit mit Handpuppen

WINDHAGEN · Mit einem bunten Bus fährt sie von Kindergarten zu Kindergarten und von Grundschule zu Grundschule. Die rollende Puppenbühne der Polizei Koblenz ist seit 2002 in Sachen Präventionsarbeit unterwegs. Nun musste ein neues Gefährt her. Ein neuer Linienbus wurde gekauft und den Anforderungen entsprechend umgestaltet. Ein Unterstützer dieses Projekts mit satten 10 000 Euro: die Windhagener Sicherheitsfirma Geutebrück.

 Dank den Spendern: Die Puppenspieler mit Katharina Geutebrück und Mitarbeitern.

Dank den Spendern: Die Puppenspieler mit Katharina Geutebrück und Mitarbeitern.

Foto: Frank Homann

"Sicherheit ist unsere Aufgabe", sagte Katharina Geutebrück, Geschäftsführerin des Unternehmens. Und der Bogen von Videosicherheit, den die GmbH bietet, zu polizeilicher Präventionsarbeit ist da schnell geschlagen.

"Wir freuen uns sehr, diese großartige Arbeit der Beamten finanziell zu unterstützen. Es kann nicht genug in die Gefahrenvorsorge unserer Kinder investiert werden", so Geutebrück weiter, die das Familienunternehmen in zweiter Generation führt.

Und um vorzuführen, worin das Geld investiert wurde, kam das Polizeiteam um Michael Meyer mit dem "Rollenden Klassenzimmer 2.0" nach Windhagen. Der ehemalige Linienbus ist als solcher kaum mehr wiederzuerkennen. In strahlend bunten Farben ist der Bus gestaltet - und das wirkt nicht umsonst wie ein Potpourri kindlicher Assoziationen zum Thema Polizei und Verkehr. "Die Motive sind von Schülern entworfen", erzählte Guido Asmuth, Polizeioberkommissar des Polizeipräsidiums Koblenz.

Im Rahmen eines Projekts haben Kinder einer Grundschule und einer Realschule plus in Dierdorf Bilder zum Thema Polizei und Verkehr gemalt. Eine Jury hat dann die Motive ausgewählt, die den Bus zieren sollten. Die übrigen Bilder kommen aber auch zu Ehren: Sie hängen nun im Polizeipräsidium als Dauerausstellung.

Im Inneren des Busses stellten die Beamten das Arbeiten mit den Handpuppen und einen Film vor, der sie bei ihren "Einsätzen" in Kindergärten und Grundschulen zeigt.

Der Bus mit rund 50 Sitzplätzen für Kinder wird mit wenigen Handgriffen zum Kino umfunktioniert. "Das ist das Gute an dem Bus", sagte Meyer, "Egal wie die Umstände draußen aussehen, hier haben wir immer die gleichen Bedingungen."

An der Decke leuchten kleine Lichter, "Sterne", wie Meyer sie den Kindern ankündigt. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass vom Innenleben des Busses eine gewisse Faszination für Kinder zwischen drei und sieben Jahren ausgeht. Hier können sie sich konzentrieren und den Puppen lauschen.

Die Themenfelder, die Meyer und Co. mit den Kleinen besprechen, sind so vielfältig wie die Gefahrensituationen, denen Kinder in dem Alter begegnen können. Kriminalprävention und Verkehrssicherheit sind die beiden Hauptaspekte der polizeilich-pädagogischen Arbeit.

"Wir gestalten unser Angebot immer nach den jeweiligen behördlichen Angaben. Das Überqueren viel befahrener Straßen ist zum Beispiel so ein Fall, der in unserem Repertoire viel Platz bekommt", erklärte Meyer. "Es kann aber auch sein, dass wir neue Statistiken bekommen, nach denen das Anschnallen im Auto zu einem Problem wird. Dann nehmen wir das entsprechend in unser Programm auf."

Das Team der Polizeipuppenbühne besteht aus vier festen Mitgliedern. Sie alle sind Polizisten und Beamte. Ihr Tätigkeitsfeld besteht mittlerweile ausschließlich aus dem Präventionsprogramm für Jung und Alt. "Im Laufe der Zeit haben wir uns auf diesem Gebiet sehr professionalisiert", erzählte Asmuth. "Was wir anbieten ist ein Ganztagsprogramm. Wir stellen einen persönlichen Kontakt zu den Kindern her. Wir machen erst mal einen Stuhlkreis in der Einrichtung, sprechen mit ihnen, begleiten sie dann in den Bus und lassen die Puppen spielen." Es sei keineswegs so, dass sie die Schüler "kurz bespaßen und dann wieder weg sind".

Seit 1988 gibt es das Präventionsteam bei der Koblenzer Polizei. Zunächst handelte es sich nur um ein Engagement, das die Beamten neben ihren normalen Arbeitsschichten verfolgten.

Durch Mundpropaganda und vermehrte Anfragen wurde diese "Mini-Abteilung" 1999 fest installiert. Rund 150 Termine hat das Team jährlich. Puppenspiel, Kinder-, Jugend- und Elternarbeit, Moderations- und Workshopmethoden, Präsentationsmethoden, Entwicklungspsychologie - in all diesen Bereichen gut geschult, fährt das Team durch das gesamte Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Koblenz. "Die jetzige Situation haben wir uns erkämpft", sagte Asmuth.

Die Polizeipuppenbühne Koblenz ist unter anderem für den gesamten Kreis Neuwied zuständig.

Ansprechpartner ist Michael Mayer, Tel. 02 61/1 03 23 66, ppkoblenz.puppenbuehne@polizei.rlp.de.

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