Mitgliederversammlung der Kamillus-Klinik Asbach Zukunft der medizinischen Versorgung im Kreis

KREIS NEUWIED · Auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins Kamillus-Klinik Asbach standen zukünftige Herausforderungen der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum im Mittelpunkt.

Helmut Reith, Vorsitzender des Fördervereins, verwies darauf, dass die demografische Entwicklung in der Verbandsgemeinde Asbach und eine drohende Konzentration ärztlicher Versorgung konkrete Probleme hervorbringe. Zwei Aspekte davon sind: In zehn Jahren gibt es nur noch die Hälfte der Hausärzte und die Wege zu einer Bereitschaftsdienstzentrale an Wochenenden werden immer länger. Überhaupt war die Zukunft der Grundversorgung über das örtliche Krankenhaus und die Pflegesituation vor Ort eine wichtige Frage auf der Versammlung.

Umso wertvoller sei daher die Arbeit des Fördervereins, betonte Peter Pfaffenberger, Kaufmännischer Direktor der Asbacher Klinik. Die Klinik stehe im Verhältnis zu anderen Krankenhäusern wirtschaftlich gut da, so Pfaffenberger. Die Chancen stünden nicht schlecht, das bisherige medizinische Angebot mit Klinik und niedergelassenen Fachärzten zu einem Gesundheitszentrum weiter auszubauen. Ein besonderer Dank gehe auch an den Förderverein mit seinem Vorsitzenden Reith.

Einen Einblick in den Sachstand zu den zukünftigen Herausforderungen der medizinischen Versorgung im Kreis Neuwied vermittelte der Erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach. Er verwies auf die insgesamt positive Entwicklung des medizinischen Angebots im Raum Asbach. Die werde auch geprägt durch den Trägerwechsel der Kamillus-Klinik sowie der Entscheidung der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz in unmittelbarer Nachbarschaft der Klinik ein Seniorenheim mit stationärer Pflege zu errichten. Eine besondere Herausforderung sieht Hallerbach auch in der Zunahme der Zahl von Patienten mit Demenzerkrankungen.

"Durch eine fehlende Sozial- und Familienstruktur und die daraus resultierende Isolation fallen viele ältere Menschen in eine Depression. Hier gilt es durch ehrenamtliches Engagement und den Aufbau von sozialen Netzwerken mit Treffpunkten und Angeboten, diesem Personenkreis wieder Halt und Ansprache zu geben", so Hallerbach.

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