Windpark nahe des Siebengebirges FDP gegen Windpark am Asberg

SIEBENGEBIRGE · Die Liberalen im Siebengebirgsraum, im Kreis Neuwied und im Kreis Ahrweiler sprechen sich gemeinsam gegen den geplanten Windpark auf dem Asberg aus. Der nur 90 Meter von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen entfernte und in der Nähe des "Auge Gottes" geplante Windpark gefährdet aus Sicht der FDP die Gesundheit von Menschen und beeinträchtigt den Lebensraum von Tierarten in seiner unmittelbaren Umgebung.

Auf Initiative von Martina Ihrig, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Bad Honnef, trafen sich die Freien Demokraten aus der Region, um ihre Ablehnung von Windparkanlagen am Rande des Siebengebirges zu bestärken.

Die FDP fordere von den Entscheidungsträgern in der Verbandsgemeinde Unkel, die Bedenken aus der Region ernst zu nehmen. "Mit Windkraftanlagen, die die Gemeindehaushalte mit mehreren Hunderttausend Euro aufbessern, dürfen aber nicht die Gesundheit von Menschen und Naturerhaltungsziele des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Siebengebirge gefährdet werden", begründet Ihrig. Die FDP sehe weiter die Gefahr, dass die Erträge der zuletzt in Rede stehenden drei bis fünf Anlagen sich nicht rechnen und diese nur Einstieg in einen größeren Windpark sein könnten, der die Landschaft für Generationen schädigen würde.

Aus Sicht der Liberalen aus Rheinland-Pfalz würde das Projekt den Tourismus erheblich gefährden. "Die Attraktivität der Rhein-Landschaft würde durch Windräder erheblich beeinträchtigt", erklärt der FDP-Kreisvorsitzende Ahrweiler, Ulrich van Bebber. "Überlegungen, die nördliche Region des Landes in das Unesco-Welterbe Mittelrhein zu integrieren, mit den positiven Auswirkungen auf den Tourismus, wären chancenlos", ergänzt Alexander Buda, Chef der FDP im Kreis Neuwied. Die Liberalen fühlen sich durch die Entscheidung der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord, einen Windpark in der Verbandsgemeinde Loreley abzulehnen, bestätigt.

"Das Siebengebirge hat als Naturlandschaft keine geringere Bedeutung als das Welterbe Mittelrhein", ist die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Christina Steinheuer aus Ahrweiler sicher. Der Rhein-Sieg-Kreis hat, wie berichtet, heftige Kritik an der von einem Planungsbüro ausgearbeiteten Verträglichkeitsstudie geübt; es weise "schwerwiegende methodische Fehler auf". Durch Schlagschatteneffekte könnten die Lebensräume von Tierarten im südlichen Siebengebirge erheblich beeinträchtigt werden. Diese Bewertung wird auch von den Bürgerinitiativen Romantischer Rhein und Pro-Natur-Park-Pur geteilt.

Für die Honnefer Liberalen sind die Landesgartenschau-Bewerbung und die Errichtung von Windkraftanlagen unvereinbar. Es könne nicht sein, dass die vielen Bemühungen von Königswinter und Bad Honnef, das Naturschutzgebiet Siebengebirge attraktiver zu machen, durch die Planung der Nachbargemeinde zunichte gemacht würden. "Der einzigartigen Schönheit des Siebengebirges droht durch die geplanten gigantischen Anlagen erheblicher Schaden. Das finanzielle Eigeninteresse einer kleinen Gemeinde darf nicht zulasten der gesamten Region gehen", so der Königswinterer FDP-Landtagsabgeordnete Gerhard Papke.

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