Leistungsfähige Breitbandanbindungen Ein zunehmend wichtiger Standortfaktor

KREIS NEUWIED · IHK sieht Notwendigkeit eines Maßnahmenpaketes zur flächendeckenden Erschließung des Landkreises Neuwied mit schnellem Internet.

Leistungsfähige Breitbandanbindungen sind heutzutage für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor, denn der Bedarf an Übertragungsgeschwindigkeit nimmt ständig zu. Darum hat die Regionalgeschäftsstelle Neuwied der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz im Frühjahr alle IHK-zugehörigen Unternehmen zum Thema "Schnelles Internet" befragt.

Das Ergebnis: Knapp 60 Prozent der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, sind mit dem gegenwärtigen Anschluss unzufrieden. Weitere 20 Prozent sind noch zufrieden, erwarten aber zukünftig Mehrbedarf.

"Im Landkreis Neuwied müssen Lücken geschlossen werden, damit die heutige Mindestanforderung von 16 Megabites pro Sekunde erfüllt wird. Und selbst dort, wo heute ausreichende Bandbreiten zur Verfügung stehen, ist mittelfristig ein weiterer Ausbau nötig", so IHK-Regionalgeschäftsführer Fabian Göttlich.

Zukünftig sei mit einem deutlich höheren Bedarf an Bandbreite zu rechnen, da zunehmend Dienste und Geschäftsabläufe bei gleichzeitig steigender Datenmenge online abgewickelt würden.

Mittelfristig sei der flächendeckende Ausbau mit Glasfaserkabel anzustreben, da diese Technologie über nahezu unbegrenzte Kapazitäten verfüge und die Telekommunikationsinfrastruktur insgesamt aufwerte. "Aufgrund lokaler Besonderheiten ist für den gesamten Landkreis Neuwied eine einheitliche Lösung auf dem Weg zum schnellen Internet unrealistisch", so Göttlich. Aus Sicht der IHK ist darum ein Maßnahmenbündel zur flächendeckenden Erschließung des Landkreises sinnvoll.

Luftgebundene Lösungen, wie beispielsweise Internetanbindung per Satellit, sollen dort zum Tragen kommen, wo leitungsgebundene Lösungen technisch und/oder wirtschaftlich nicht umsetzbar sind. "Die schlechteste Lösung wäre sicherlich, auf den Ausbau zu warten. Es müssen statt dessen vor Ort maßgeschneiderte Lösungen gesucht und auch realisiert werden", so formuliert Göttlich die Herausforderung.

Geeignete Maßnahmen für den Ausbau des Glasfasernetzes kann aus Sicht der IHK unter anderem die Nutzung vorhandener Infrastruktur - wie (Ab-)Wasserkanäle oder die Bundesbahn - sein. Auch eine Investition über Leasingmodelle, bei denen die öffentliche Hand Bauherr und Leasinggeber und der Netzbetreiber Leasingnehmer ist, könne möglich sein.

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