Tag des offenen Denkmals Als in Erpel noch Schnaps gebrannt wurde

KREIS NEUWIED · Unter dem Thema "Handwerk, Technik, Industrie" steht der Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 13. September, und daher sind Objekte der Bau- und Technikgeschichte wie Fabriken, Mühlen, Brückenanlagen und traditioneller Handwerksbetriebe zu besichtigen. Auch im Kreis Neuwied öffnen an diesem Tag sieben Denkmäler ihre Pforten für Besucher.

 Eine Besonderheit ist die ehemalige Schnapsbrennerei in Erpel. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Hof gehört inzwischen einem englischen Ehepaar.

Eine Besonderheit ist die ehemalige Schnapsbrennerei in Erpel. Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Hof gehört inzwischen einem englischen Ehepaar.

Dabei ist die ehemalige Schnapsbrennerei Klein am Markt in Erpel. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Hofanlage hat jüngst ein englisches Ehepaar erworben, um sie fachgerecht instand setzen zu lassen. Der federführende Zimmermeister erläutert die Restaurierung von Balken und Gefachen. Auch das Erpeler Neutor ist am Tag des offenen Denkmals von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Handwerksmeister Heribert Siebertz führt durch eine Ausstellung von Werkzeugen aus der Region, etwa von Maurern, Zimmerleuten und Winzern. Während des Tages werden mit ihnen alte Handwerkstechniken vorgeführt.

Die Pfarrkirche Sankt Martin in Linz birgt als Emporenbasilika im rheinischen Übergangsstil von der Romanik zur Gotik viele interessante Baudetails, die bei fachmännischen Führungen den Besuchern nahe gebracht werden. Vor einigen Jahren haben auch einige Aktive ein altes Fachwerkhaus in Rheinbreitbach als Heimatmuseum fachgerecht in alter Lehmfachwerk-Bauweise instand gesetzt. Der Besuch gewährt Einblicke in die Restaurierungsarbeiten.

Die am Wiedufer in Waldbreitbach gelegene Ölmühle aus dem späten 18. Jahrhundert wurde jüngst mit neuen Hohlpfannen eingedeckt; im Inneren ist noch die alte Mühltechnik zu bewundern. Das benachbarte, an diese Stelle versetzte kleine Fachwerkhaus aus Bremscheid musste kürzlich wegen Wurmbefalls komplett geräumt und begast werden.

Auch in der Stadt Neuwied ist Interessantes zu sehen: das größte technische Denkmal der "Deichstadt", ein imposantes Konstrukt, das seit mehr als 85 Jahren die Bewohner vor Hochwässern schützt; das barocke Ensemble des Herrnhuter Viertels; das Kurfürstliche Schloss in Engers, nach 1760 von Kurfürst und Erzbischof Walderdorff an der Stelle der mittelalterlichen Burg Kunostein errichtet; das vor etwa 20 Jahren instand gesetzte spätgotische Hohe Haus in Bad Hönningen, das ein Heimatmuseum beherbergt mit der aktuellen Sonderausstellung über "Die weiße Flotte"; Schloss Arenfels, Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Kölner Dombaumeister Zwirner mit Bauteilen aus dem Mittelalter und der Renaissance ausgebaut.

Führungen und mehr

Im Folgenden Beispiele für Denkmäler im Kreis Neuwied, die am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, zu besichtigen sind:

  • LINZ: Pfarrkirche Sankt Martin, Tilman-Joel Park, geöffnet von 12 bis 18 Uhr, Führungen kombinierbar mit Stadtführung: 13, 14.30 und 16 Uhr.
  • ERPEL: Brennerei Klein, Marktplatz 7, geöffnet von 10 bis 18 Uhr, Führungen nach Bedarf.
  • RHEINBREITBACH: Fachwerkhaus Heimatmuseum, Hauptstraße 29, geöffnet von 14.30 bis 17.30 Uhr, Führungen nach Bedarf.
  • WALDBREITBACH: Ölmühle und Handwerks- und Gewerbemuseum, Wiedufer 9, 10 bis 18 Uhr, Führungen nach Bedarf.
  • KREIS AHRWEILER: Auch im Kreis Ahrweiler öffnen interessante Denkmäler ihre Tore. mehr...

Mehr Informationen im Internet bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

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