Hennefer Kunsttage Werkschau mit Blick hinter die Kulissen

HENNEF · Die Kunsttage der "Initiative Kunst Hennef" (IKH) stehen in diesem Jahr nicht unter einem Motto, sondern den Besuchern wird eine Werkschau der einzelnen Teilnehmer präsentiert. Jedem der 21 Kunstschaffenden der IKH, die im vergangenen Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feierte, sowie den acht geladenen Gastkünstlern waren Thema und Auswahl der Exponate freigestellt.

 Pure Lebensfreude vermitteln die bunten Bilder von Michaela Merzenich in der Werkschau der Initiative Kunst Hennef.

Pure Lebensfreude vermitteln die bunten Bilder von Michaela Merzenich in der Werkschau der Initiative Kunst Hennef.

Foto: Paul Kieras

Darüber hinaus erwartet die Besucher der Ausstellung in der Meys Fabrik noch etwas Besonderes: Viele der Künstler haben die Entwicklung ihrer Arbeiten und die einzelnen Schritte bis zur Fertigstellung fotografisch festgehalten und dokumentiert. Sie gewähren damit gleichsam einen Blick hinter die Kulissen.

Den Betrachter erwartet ein breit gefächerter Mix an Stilrichtungen, aus unterschiedlichen Materialien und Ausdrucksformen. Sehr gut aufeinander abgestimmt, sich ergänzend oder im Kontrast gegenübergestellt, machen die einzelnen Kunstobjekte den Rundgang durch die Halle zu einer spannenden Entdeckungsreise.

Faszinierend sind beispielsweise die kleinen filigranen Bildcollagen von Jürgen Poos, der den Blick auf ganz alltägliche Kleinigkeiten lenkt und zum Beispiel eine auseinandergefaltete Streichholzschachtel für seine Kunst entdeckt. Großformatig und bunt sind dagegen die Arbeiten von Michaela Merzenich, die Frauen mit intensiven und bunten Farben auf Leinwänden in Szene setzt, modern und voller Lebensfreude.

Mit dem Menschen und seiner Verbindung zum Universum, aber auch mit seiner Abstammung, Gegenwart und Zukunft setzt sich Charlotte Esch auseinander. In einem Triptychon geht sie auf "Spurensuche", fragt in dem dreigeteilten Werk nach Verhaltensmustern der Menschen, nach Vererbung und Erziehung sowie Eigenschaften innerhalb der Familien. Die einzelnen Teile tragen die Titel "Zeitstrahl", "Stammbaum" und "DNA" und zwingen den Betrachter zur Auseinandersetzung.

Die fordern auch die "Lichtbilder" beziehungsweise "Lichtteppiche" von Norbert Grimm. Zusammengesetzt aus den Splittern von Autoscheiben verunglückter Fahrzeuge stellen seine Arbeiten den "Tunnel mit hellem Licht am Ende" dar, von dem Menschen, die schon einmal kurzzeitig tot waren, berichten, wie der Künstler erklärt.

Neben konzeptionellen Arbeiten zeigt Humberto Brentano auch "spontane, wilde", die "in der tätigen Auseinandersetzung mit dem Material entstehen". Die Ausstellung sollten Besucher nicht unter Zeitdruck anschauen, denn es gibt zu viel zu sehen, was sich beim Betrachten auf den ersten Blick nicht erschließt.

Hennefer Kunsttage

Die Hennefer Kunsttage laufen noch bis Sonntag, 3. November, in der Meys Fabrik an der Beethovenstraße 21, Hennef. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr.

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