Grandbrothers spielen auf der "c/o pop" in Köln Steil nach oben

Schon bevor ihr Debütalbum "Dilation" im März erschien, hatte das Feuilleton die Grandbrothers aus Bochum zu seinen neuen Lieblingen erkoren. "Wenn man die FAZ aufschlägt, und sich da dann sieht, das macht einen schon ein bisschen stolz", sagt Erol Sarp (30).

 Vorbild John Cage: Erol Sarp und Lukas Vogel sind die "Grandbrothers".

Vorbild John Cage: Erol Sarp und Lukas Vogel sind die "Grandbrothers".

Foto: PR

Aber auch in Musikmagazinen und hippen Blogs ist das Duo gerade angesagt. "So ist ja auch ein bisschen unsere Musik. Sie ist sowohl experimentell als auch Pop", sinniert Sarp.

Experimentell in dem Sinne, dass er und sein Partner Lukas Vogel (28) ausprobierten, welche Klänge man dem Flügel außer den herkömmlichen sonst noch entlocken könne. "Dabei war dann sicherlich John Cage inspirierend, weil der sich dem Klavier auf eine ganz andere, damals neue Art genähert hat", sagt Vogel, "auch die ,Minimal Music´ von Steve Reich hat einen großen Einfluss auf unsere Kompositionen, ebenso wie Ryuichi Sakamato und Alva Noto, die mit ihrer Art des Live-Samplings einen ganz eigenen Stil kreiert haben." Der Sound der Grandbrothers entwickelt sich ständig weiter. "Wir schielen so langsam aufs zweite Album und haben schon erste Ideen und Stücke, die wir demnächst auch live ausprobieren werden", verät Sarp.

Sarp und Vogel haben sich während ihres Studiums am Institut für Musik und Medien in Düsseldorf kennengelernt. "Vom ersten Semester an sind wir schnell Freunde geworden und haben auch in der Freizeit viel miteinander gemacht", sagt Vogel. Sarp ergänzt: "Musikalisch haben wir zwar schon unterschiedliche Hintergründe, aber mittlerweile decken sich die Sachen, die wir gerne hören und gut finden, schon sehr. Und spätestens nach unseren ersten Tests und Proben war klar, dass die Chemie stimmt."

2011 gründeten sie die "Grandbrothers", ein Duo, bei dem der Konzertflügel (grand piano) den Ausgangspunkt für einen Sound bildet, der klassische Kompositionen mit elektronischen Klängen und modernen Produktionsmitteln verbindet. Wobei Sarps Spezialgebiet das Klavier ist und Vogel als der Mann fürs Technische fungiert. "Der Name ,Grandbrothers' war die Idee einer Freundin", verrät Vogel, wir haben uns damals ein bisschen schwer damit getan, dem Projekt einen Namen zu geben - da waren teilweise schlimme Sachen dabei. Und dann kam dann dieser Name auf. Der hat für uns Sinn gemacht, weil unsere Kompositionen und die Klänge, mit denen wir arbeiten, alle im Flügel generiert werden, der Flügel also das Zentrum unserer Musik bildet."

0 Grandbrothers, Samstag, 22. August, 20 Uhr, Kleiner Sendesaal des WDR im Funkhaus Wallrafplatz. Tickets im Vorverkauf zwölf Euro plus VVK-Gebühren in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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