Robben Ford in Köln Plötzlich war das Feuer da

KÖLN · Eine Glanzleistung war das nicht, was der amerikanische Gitarrist und Sänger Robben Ford am Sonntagabend in der Kantine abgeliefert hat, jedenfalls, was den ersten Teil des exakt 90-minütigen Konzerts betrifft.

 Amerikanische Blues- und Jazz-Gitarrist Robben Ford gastiert auf seiner "Into The Sun"-Tour in der Kantine Köln.

Amerikanische Blues- und Jazz-Gitarrist Robben Ford gastiert auf seiner "Into The Sun"-Tour in der Kantine Köln.

Foto: Thomas Brill

Wer lustlos eine Zwei-Minuten-Version einer so raffinierten Bluesnummer wie "Rose Of Sharon" spielt, wird wohl auch nicht überrascht gewesen sein, wenn das Publikum allenfalls höflich reagierte. Das galt schon für den Opener, die Country-durchsetzte Komposition "Rainbow Cover". Leider sehr uninspiriert wiedergegeben.

Und was war das denn für eine seelenlose Darbietung von "Fair Child", eine Nummer des wunderbaren R&B-Sängers Willie West, die Ford auf seinem einzigartigen Album "Bringing It Back Home" aufgenommen hatte. Natürlich hätte er das Stück, das auf dem Album teilweise von Bläsern getragen wird, neu arrangieren müssen für eine Quartettbesetzung.

Mitten im Konzert kam dann glücklicherweise doch noch die Wende. Beim gospelorientierten Instrumentalstück "On That Morning" stimmte einfach alles. Timing, Gefühl, und Robben Ford zeigte endlich sein ganzes Können, dieser Wechsel der Stile, der Harmonien, die Leichtigkeit. Plötzlich läuft es: Was für ein Feuer bei "Indianola" oder "Fool's Paradise", wo Ford diese für ihn typischen kurz angerissenen Single Notes krachen lässt, der Wechsel von technischen und stilistischen Ansätzen. Plötzlich ist da genau der Raum, um die Schönheit des Augenblicks sich entfalten zu lassen.

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