Mitsubishi-Electric-Halle in Düsseldorf Pete Doherty ist wieder zu Hause

DÜSSELDORF · Nach zehn Jahren passiert es völlig unerwartet doch. Die Libertines finden wieder zusammen. Nicht nur für einen Auftritt wie vor vier Jahren sondern für eine ganze Tour.

Zwei Shows in Deutschland stehen auf dem Tourplan. Dass nur 3000 Fans den Auftritt in der Mitsubishi-Electric-Halle in Düsseldorf besuchen, überrascht bei diesem Jahrzentereignis ein wenig.

Wer Pete Doherty vor einem Jahr in der Kölner Live Music Hall erlebt hat, ist überrascht, einen schlank gewordenen, für seine Verhältnisse hochkonzentrierten und geradezu gesund aussehenden Pete Doherty auf der Bühne zu erleben. Die ersten Stücke werden ohne Ansage mit verspielter Leichtigkeit, die Töne stets in leichter Schieflage angekratzt gespielt. Die chaotische schräge Beiläufigkeit macht den besonderen Reiz der Libertines aus.

Beim Intro zu "Begging" klingen die Gitarren wie verstimmt. "Time For Heroes" zerschießen sie am Ende. Gut, manchmal klingen sie, als würden sie die Auftritte als großen Proberaum nutzen. Ideen scheinen sich während des Auftritts zu entwickeln. So sind sie eben. Auf die Frage, ob sie vor den Shows üben würden, antwortete Carl Barat: "Die Libertines, üben?"

Das Unglaubliche geschieht im Zugabenteil. Vier ihrer besten Stücke werden von zwei hochkonzentrierten Frontleuten, die sich sichtbar wiedergefunden zu haben scheinen, wie in einem rasenden Zug zu einem umjubelten Ende gesteuert. Ihr gesamtes Potenzial verdichten sie in diesem fulminanten Schluss.

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