Remagener Kulturwerkstatt Neunköpfige Band "Soulful of Blues" gab Gastspiel

REMAGEN · Es wurde eng auf der Bühne der Kulturwerkstatt. Denn die neunköpfige Band "Soulful of Blues" war am Samstagabend in kompletter Besetzung zu ihrem Konzert nach Remagen angereist.

 Konzert in der Remagener Kulturwerkstatt.

Konzert in der Remagener Kulturwerkstatt.

Foto: Martin Gausmann

Bieten die Bonner Blues-Könige üblicherweise drei Bläser auf, kamen die rund 60 Besucher diesmal in den seltenen Genuss eines fünfköpfigen Bläsersatzes - ein "Luxus", den nicht allzu viele Formationen im Land zu bieten haben. Das Ergebnis war eine kompakte Sound-Einheit, die mit stampfenden Rhythmen, groovigen Gitarrenklängen und treibenden Bläserarrangements restlos zu begeistern wusste.

Die Band um Sänger und Gitarrist Hans-Georg Rehse, die im kommenden Jahr ihr 30-jähriges Projektjubiläum feiert, bewies eindrucksvoll, dass sie zum Besten zählt, was die Bonner Musikszene hervorgebracht hat. Mit überwiegend zeitgenössischem Blues der 90er Jahre und souligen Interpretationen von Songs großer Blues-Helden wie Otis Clay, B.B. King, Albert King oder Etta James verwandelte das aus Meistern ihres Fachs bestehende Nonett die Kulturwerkstatt für einen Abend in einen brodelnden Bluestempel.

Mit dem von Freddie King geschaffenen und später von "Mr. Slowhand" Eric Clapton neu aufgelegten Klassiker "Someday, after a while", "Help the poor" des Ausnahmegitarristen Robben Ford oder dem Klassiker "Further Up the Road", mit dem Bobby "Blue" Bland 1957 ihren ersten Charterfolg landen konnte, spielten sich "Soulful of Blues" in die Herzen des Publikums.

In der zweiten Konzerthälfte zelebrierten die Bonner "Running Blue" des Grammy-Gewinners Boz Scaggs, huldigten mit "The thrill is gone" der Blues-Ikone B. B. King, oder erinnerten mit "I'll take care of you" an eine weitere Perle Bobby Blands, die Keyboarder Stefan Holzinger mit besonderen "Orgeltupfern" zu veredeln wusste.

Nach zweieinhalb Stunden war die Kulturwerkstatt komplett aus dem Häuschen. Die Besucher bedankten sich mit tosendem Applaus und Jubelarien für ein Blues-Konzert, wie es in der Region eher selten zu erleben ist. Zur Freude ihrer Zuhörer zauberte die Band schließlich noch eine Zugabe aus dem Hut, indem sie den Abend mit "Let the good times roll" - einem der großen Standards des Rhythm & Blues - krönten.

"Soulful of Blues" gibt im Jahr nur rund zwölf Konzerte. Die nächste Gelegenheit, das Aushängeschild des deutschen Blues live zu erleben, bietet sich am Dienstag, 13. Mai, beim "Late Night Blues im Pantheon-Casino am Bonner Bundeskanzlerplatz.

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