Best Coast in Köln Leicht bewölkt

KÖLN · Hach ja, Best Coast: Das ist Sommer, Strand, Wohlfühlen, den Highway 1 entlangfahren und die Seele baumeln lassen. Kurz: Wie ein Trip durch Kalifornien. Zum Glück scheint momentan auch bei uns noch oft die Sonne, sonst wäre das Konzert in Köln fehl am Platz gewesen.

 Bobb Bruno und Bethany Cosentino. Zusammen: Best Coast.

Bobb Bruno und Bethany Cosentino. Zusammen: Best Coast.

Foto: Promo

Wobei: Vielleicht wäre ein bisschen Regenwetter sogar der passendere Rahmen für den Auftritt im bei weitem nicht ausverkauften Luxor gewesen. Die zwei mit den coolen Namen, Gitarrist Bobb Bruno und Sängerin Bethany Cosentino, die zusammen mit ihrer Backing Band Best Coast ergeben, peitschen nämlich zu Beginn des ausgedehnten Sets nur so durch ihre kaum länger als dreiminütigen Songs. Und vergessen dabei deren auf Platte fast unnachahmliche Leichtigkeit.

Textlich wie musikalisch ist ohnehin vieles redundant im Best-Coast-Kosmos. In Köln wird das sehr deutlich: Die drei E-Gitarren legen einen schweren Schleier aus Wolken auf die sonst so beschwingten sonnigen Popsongs. Einzig Cosantinos Stimme klingt, obwohl offenbar besoffen, annähernd so spielerisch leicht wie auf dem Album.

So kommt es, dass Best Coast vor allem dann überzeugen, wenn es musikalisch etwas ruhiger zugeht und die Stimmung der Songs dunkler wird. "California Nights", das schwermütige Titelstück des aktuellen, dritten Albums der zwei Kalifornier, zeigt das herausragende Potenzial, das in dieser Band steckt, wenn sie eben nicht immer in dieselben musikalischen Muster verfällt. "I don't know how" oder "Fade Away" tut die Entschleunigung ebenfalls gut. Und auch die gut 150 Fans goutieren vor allem die Momente, in denen Best Coast nicht aufgekratzt durch ihr Set hasten, sondern sich Zeit nehmen.

Nach etwas mehr als 60 Minuten geht es dann wieder raus in die November-Kälte. Die Sonne ist längst untergegangen an diesem Abend. Draußen - und in der Musik von Best Coast.

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