Kölner Luxor Emiliana Torrini und Band verzaubern

KÖLN · Aus der Vorweihnachtszeit ist sie längst nicht mehr wegzudenken. Zuverlässig im November gastiert die isländisch-italienische Sängerin Emiliana Torrini in Köln. Am Donnerstagabend war es wieder soweit. Diesmal allerdings nicht im Gloria, sondern im Luxor.

 Laut und leise, fröhlich und traurig: Emiliana Torrini beherrscht alle Stimmungslagen.

Laut und leise, fröhlich und traurig: Emiliana Torrini beherrscht alle Stimmungslagen.

Foto: Brill

Dort verzauberten die 37-Jährige und ihre Musiker die Fans für intensive 90 Minuten. Torrini gehört nicht zu den Künstlern, die jedes Jahr ein neues Album raushauen, was einerseits für die Qualität spricht, sich aber anderseits in punkto Konzertbesucherzahlen rächt. 2013, als "Tookah" erschien, lockte die koboldhafte Sirene fast viermal so viele Zuhörer herbei.

Im Club an der Luxemburger Straße resultiert daraus allerdings der Vorteil, dem Geschehen aus nächster Nähe, dicht vor der Bühne, folgen zu können. Blendend gelaunt plaudert und singt sich Torrini durch ein Programm, das Stücke von "Tookah" wie "Home", "Autumn Sun" und "Blood Red" mit solchen von "Me And Armini" (2008) kombiniert, darunter, als ungemein ergreifende letzte und dritte Zugabe "Beggar´s Prayer". Aber auch ältere Songs wie "Summerbreeze" (2005) oder "Sunny Road" (2008) muss man nicht missen, und natürlich darf auch "Jungle Drum" nicht fehlen, Torrinis hierzulande erfolgreichstes Lied, das 2009 durch das Finale von "Germany's Next Topmodel" populär wurde. Live kommt es mit einer Wucht und einer Rhythmik daher, die unglaublich rockt.

Das Gefälle zwischen laut und leise, den zarten, federleicht liebenden Tönen und den rauen schamanisch-beschwörenden Klängen, zwischen unbeschwerter Fröhlichkeit und einem tiefen Wissen um die dunklen Seiten des Lebens, ist faszinierend. So wie die Frau die da auf der Bühne tanzt und lacht und leuchtet. Sollte Emiliana Torrini im nächsten November aussetzen und nicht wie sonst nach Köln kommen, so hat das verständliche Gründe. Sie erwartet ein Kind.

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