Fielddays der Funkamateure Vettelschoßer sind per Kurzwelle in Kontakt mit Katar

VETTELSCHOSS · Die Funkamateure des Ortsverbands Vettelschoß haben zu den Fielddays in ihr Domizil auf dem Willscheider Berg eingeladen und für ihr Hobby geworben. Dabei wurde klar: Das Funken ist keine Kommunikation von vorgestern.

 Gemeinsame Leidenschaft (v.l.): Rainer Dohmen, Hermann Schmidt, Hans-Wilhelm Ahrend, Walter Frost und Rolf Lohmer.

Gemeinsame Leidenschaft (v.l.): Rainer Dohmen, Hermann Schmidt, Hans-Wilhelm Ahrend, Walter Frost und Rolf Lohmer.

Foto: Frank Homann

Delta-Lima-Oscar-November-Sierra-Whisky. Unter diesem Rufzeichen funken die Mitglieder des Ortsverbands des Deutschen Amateur-Radio-Clubs seit 1975 von der „Linzer Höhe“. Und seit vielen Jahren lädt der „K 30“ zu den Fielddays ein. Die Funkamateure um ihre Vorsitzenden Hermann Schmidt, unter Funkern „DL3WS“, und Richard Muesch, „DD1PA“, öffneten nun erneut ihr Vettelschosser Vereinshaus am Willscheider Berg für interessierte Besucher und befreundete Funker.

Weltweiter Kontakt über den Äther war garantiert: Es war auch das Internationale Leuchtturm-Wochenende, an dem rund um den Erdball von Leuchttürmen aus gesendet wird. Auf den Frequenzen 145,5625 Megahertz (MHz) simplex, 438,675 MHz via DB0MYK sowie 3,770 MHz war potenziell der Kontakt zu mehr als zwei Millionen Funkamateuren in der ganzen Welt möglich.

"Moderne Techniken sind das Salz in der Suppe"

Zu Gast auf dem Willscheider Berg waren die Kollegen vom „Z 40“ aus Duisburg, Hans-Wilhelm Ahrend, Walter Frost und Hermann Krieger, sowie Gründungsmitglied Dieter Kuhlen, der von der Mosel angereist war. Kontakt hatten die Funkamateure mit Leuchttürmen in England, Italien und Spanien, Norwegen und Schweden, mit dem Feuerschiff Elbe 1 sowie mit Standorten in den Vereinigten Emiraten und Katar, berichtete Frost. Ansonsten testeten die leidenschaftlichen Bastler Antennen und einen selbst gebautem Empfänger.

Das Fieldday-Wochenende diene eben auch dem Erfahrungsaustausch und dem gemeinsamen Ausprobieren, so Schmidt. „Dabei sind moderne Techniken das Salz in der Suppe“, schwärmte Krieger. So benötige man etwa bei der Digital-Kurzwellentechnik nur eine Leistung, die geringer sei als die für eine Fahrradlampe, um eine Funkstation in Südamerika zu erreichen.

Keine Kommunikation von gestern

Während Einsteiger lediglich über UKW im Zwei-Meter-System funken dürfen, nutzen staatlich geprüfte Funkamateure den ganzen Kurzwellenbereich von zehn bis zu 160 Metern Wellenlänge. „Der Rundfunk hat die Kurzwelle aus dem Betrieb genommen, und auch die Industrie konnte ursprünglich mit der Kurzwelle nichts anfangen. Heute wird sie in Absprache mit Polizei und Feuerwehr im Notfunk genutzt“, berichtete Ahrend.

Wenn der Strom ausfalle könne man heute kaum noch vor einer Gefahr warnen, weil Radios mit Batteriebetrieb Mangelware seien und Handyakkus nicht aufgeladen werden könnten. Da könnten Funkamateure zu einem erforderlichen Informationsfluss beitragen, so der Funker. Das Funken sei keine Kommunikation von vorgestern, sondern eine spannende Möglichkeit, mit Kollegen aus Übersee Kontakt aufzunehmen, so Schmidt. Außerdem vertiefe das interessante Hobby Kenntnisse aus der Physik, der Mathematik und der Geografie und trage zum Erlernen von Fremdsprachen bei – von der weltweiten Völkerverständigung ganz zu schweigen.

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