Linzer Weltladen spendet für Dritte-Welt-Projekte Verein Eine-Welt Linz hilft in Nepal und Namibia

LINZ · Der Weltladen-Trägerverein finanziert sich mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Erstmals seit seiner Gründung 2012 hat er so viel Geld erwirtschaftet, dass er 5.000 Euro für Projekte in der Dritten Welt spenden kann.

 Premiere im Weltladen Linz: Hans-Joachim Schmitz (2.v.r.) übergibt Spenden in Höhe von insgesamt 5000 Euro.

Premiere im Weltladen Linz: Hans-Joachim Schmitz (2.v.r.) übergibt Spenden in Höhe von insgesamt 5000 Euro.

Foto: Frank Homann

Er muss selbst mit beschränkten Geldmitteln aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden auskommen. Doch nun konnte der 2012 gegründete Verein Eine-Welt Linz um die Vorsitzenden Hans-Jochim Schmitz und Annette Förster erstmals Dritte-Welt-Projekte mit insgesamt 5000 Euro unterstützen. Im vom Verein getragenen Weltladen in Linz nahmen die Königswintererin Rita Kurth von der „Ugongo“-Schulpartnerschaft der Deutsch-Namibischen Gesellschaft und Claudia Herzog vom Martinus-Gymnasium Linz (MGL) 1000 Euro entgegen. Den Löwenanteil erhielt der Geschäftsführer des Fair-Handelszentrums Rheinland, Martin Klupsch, zur Weitergabe an den Entwicklungsfonds von El Puente, einen Importeur von Produkten des Fairen Handels.

Unmittelbar nach dem schweren Erdbeben vor zwei Jahren in Nepal, bei dem nahezu 9000 Menschen starben und rund 600 000 Häuser zerstört wurden, hätten zahlreiche Fair-Trade-Organisationen Hilfs- und Spendenaktionen für die betroffenen Menschen initiiert, unter denen viele Produzenten von Fair-Trade-Produkten sind. Daher wolle der Verein 4000 Euro für den Wiederaufbau in Nepal spenden, so Hans-Joachim Schmitz. Die Hilfsmaßnahmen umfassten neben der medizinischen Erstversorgung vor allem den Aufbau von Notunterkünften sowie den erdbebensicheren Wiederaufbau von Werkstätten und Schulen.

Das Geld stützt auch Fair-Trade-Produzenten

Unterstützt werden zudem die Partnerschule des MGL in Namibia, die Shambyu Combines School in der Nähe von Rundu am Okavango- Fluss in Afrika, und die Kumbeshwar Technical School (KTS) in Patan, der drittgrößten Stadt Nepals im Kathmandu-Tal. „Die KTS wurde 1983 gegründet, um die Lebenssituation von Familien aus wenig angesehenen Kasten zu verbessern. Neben einem Kindergarten, einem Waisenhaus und einer Grundschule unterhält diese nepalesische Hilfsorganisation Ausbildungs- und Produktionsprogramme“, berichtete Schmitz. Diese kämen im Gegensatz zur Schule ohne externe finanzielle Hilfe aus. Auch wenn die meisten Absolventen berufsvorbereitender Kurse im Anschluss Arbeit fänden, als Produzenten fairer Produkte seien sie nach dem Erdbeben immer noch auf Unterstützung angewiesen.

Hilfe braucht auch weiterhin die Schule in Shambyu, mit der vor allem die Mittelstufe des Linzer Gymnasiums seit 2009 über ein Charityprojekt verbunden ist. Rita Kurth ist direkte Ansprechpartnerin von Claudia Herzog, am MGL für Sozialprojekte zuständige Pädagogin der Schulleitung. Sie sorge dafür, dass alle Projekte ohne Reibungsverluste funktionierten, so Schmitz. Die Schüler halten Kontakt über Briefe und Videobotschaften, und die Linzer Gymnasiasten bringen stets am Tag der offenen Tür Geld für die Partnerschule zusammen. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Computer, ein Kopierer und ein Digitalprojektor, die Renovierung von drei Klassenräumen sowie zahlreiche Schulbücher finanziert.

Am Mittwoch wollte wieder eine Delegation nach Namibia fliegen. „Spätestens dann werden wir wissen, wie die heutige Spende am sinnvollsten eingesetzt werden kann“, sagte Rita Kurth und dankte für die Spende des Eine-Welt-Vereins. Dessen 50 Mitglieder setzen sich „für mehr Gerechtigkeit zwischen den Völkern und für die Förderung des Fairen Handels“ ein, wie der Vorsitzende erklärte.

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