Zehn-Punkte-Programm für Linz Sozialdemokraten - "Die Zukunft der Stadt liegt in ihrer Geschichte"

LINZ · Leerstände und Kaufkraftverluste, der Verfall historischer Bausubstanz sowie weitere Mängelerscheinungen in der Linzer Altstadt haben die Linzer Sozialdemokraten bewogen, das Zehn-Punkte-Programm "Leben in der Altstadt" zu erarbeiten.

Zunächst haben sie Stadtbürgermeister Adi Buchwald darüber informiert, nun sollen die zehn Punkte auch im Linzer Stadtrat erörtert werden. Dabei geht es darum, kurz-, mittel- und langfristige Teilziele abzuleiten und zielstrebig umzusetzen, um so die Attraktivität der Tourismusstadt am Rhein zu erhöhen.

"Diese Umsetzung ist nicht primär Aufgabe der Kommunalpolitik, die nur begleitend Rahmenbedingungen schaffen kann. Angesprochen, sich in eine große bürgerschaftliche Diskussion einzubringen, sind alle Bürger, denen die Entwicklung von Linz am Herzen liegt", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Dieter Lehmann auf einer Pressekonferenz.

Ausgehend von einem positiven Selbstwertgefühl als Linzer soll ehrenamtliches Engagement aktiviert werden, das in der Gründung einer Vereinigung "Leben in der historischen Altstadt" münden könnte.

"Die Zukunft der Stadt liegt in ihrer Geschichte. Will man mit diesem Pfund wuchern, reicht es nicht, den Besuchern die Fachwerkfassaden zu bieten. Man muss Häuser und Tore öffnen und das Wohnen und Arbeiten Mitte des vorigen Jahrtausends anschaulich darbieten", plädierte Lehmann etwa für ein interaktives Museum in einem zentralen Gebäude. Außerdem sollte um den Fortbestand eines jeden einzelnen Geschäfts gerungen werden.

Den Inhabern müsse man die Hilfe ehrenamtlicher Fachleute in architektonischer, finanzieller und betriebswirtschaftlicher Hinsicht anbieten. "Erst wenn diese Bemühungen nicht erfolgreich sind, sollten die Gewerbeflächen jungen Familien als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden", führte Lehmann aus. Ein ehrgeiziges Programm angesichts leerer Kassen.

"Bezüglich der Stadtentwicklung herrscht seit Jahren Stagnation, die wir mit diesem Programm beendet wollen", erklärte der Sozialdemokrat. Dabei sei das Zehn-Punkte Programm nicht als abgeschlossenes Gesamtkonzept zu verstehen, sondern als motivierende Anregung, als Initiative zur Gründung einer "Zukunftswerkstatt in einem lebendigen und lebenswerten Linz".

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