Ausstellung in der "prova galerie" Linz Opulente Farbströme von Jan Kolata

LINZ · Der vom Kunstverein Linz eingeladene Düsseldorfer Maler und Kunstprofessor Jan Kolata zeigt noch bis zum 10. Juni in der „prova galerie“ seine Werke.

 Ausstellung beim Kunstverein Linz: Der neue Kurator Michael Royen mit dem Künstler Jan Kolata (rechts).

Ausstellung beim Kunstverein Linz: Der neue Kurator Michael Royen mit dem Künstler Jan Kolata (rechts).

Foto: Frank Homann

Zur Eröffnung seiner Ausstellung „Malstrom“ hatte der Kunstverein Linz am Samstagnachmittag in die „prova galerie“ eingeladen. Die stellvertretende Vorsitzende Geza Stuip hieß dort den Düsseldorfer Maler Jan Kolata willkommen, dessen Werke bis 10. Juni gezeigt werden. Nach einer Dozentur an der Freien Kunstakademie Basel ist Kolata seit 2006 Professor an der Technischen Universität Dortmund: Am Institut für Kunst und Materielle Kultur hat er einen Lehrstuhl für Malerei.

Stuip hielt Rückblick: Lars-Ulrich Schnackenberg hatte sich als Ausstellungsleiter zurückgezogen und der Verein verlor zudem seine Ausstellungsräume im ehemaligen Molti-Gebäude. Man habe „ein etwas orientierungsloses Jahr im November/Dezember mit der Ausstellung der Künstlergruppe Blauer See von Hohenhonnef in der Stadthalle beendet“, erinnerte Stuip. Nun sei der Kunstverein froh, mit Michael Royen einen kompetenten Kurator gefunden zu haben, dem nicht nur die Auswahl der eingeladenen Künstler obliege.

„Mit dem ehemaligen Meisterschüler von Gerhard Richter hat der Verein auch einen kompetenten Zugang zur derzeitigen Debatte über aktuelle Kunst gefunden“, freute sich Stuip, Royen habe sich nicht nur als Maler einen Namen gemacht. „Seit neun Jahren lädt er auch zu Ausstellungen in sein Studio in Vettelschoß ein“, beschrieb Stuip das Engagement des Kunstförderers aus Köln, der seine Begeisterung für zeitgenössische Kunst mit anderen teilen wolle.

Für Royen zählt Kolata mit seinen farbenkräftigen Bildern zu den interessantesten Künstlern der weiteren Region. „Er hat direkt zugesagt, als ich ihn gefragt habe, ob er bereit ist, in Linz auszustellen“, sagte Royen. Kolata habe sich auch als Experte im Konzipieren einer Ausstellung erwiesen, indem er sich auf drei seiner großen, abstrakten Bilder beschränkt habe, die von erheblich kleineren begleitet werden.

„Die Ausmaße eines Bildes spielen für ich mich nicht die entscheidende Rolle, wichtig ist, wie sich der Raum im Bild entwickelt“, erklärte der Künstler. Diese Räumlichkeit erreicht er durch die Überlagerung der Farben. Kolata schüttet diese dünnflüssig bis dick puddingartig auf die Leinwand. „Jetzt werden diese aktiv, indem sie in Farbströmen mit unterschiedlichen Konturen verlaufen. Erst dann greife ich wieder in den Malprozess ein und ziehe die Farben mit einem Vliestuch oder einem doppellippigen Fensterwischer ab“, erklärte der Maler, der klassische Utensilien wie Pinsel oder Staffelei ignoriert.

Diesen Vorgang, den der Künstler mit „Malen ist wie Putzen“ umschreibt, wiederholt er mehrmals, sodass sich die Farben sukzessiv verdichten, bis sie das von Kolata gewünschte „Bild“ ergeben.

Die Ausstellung „Malstrom“ ist in der Galerie prova, Vor dem Leetor 26, noch bis Samstag, 10. Juni, donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr, sowie samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.

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