Villa Schaaffhausen Nur noch 16 statt 20 Wohnungen auf dem Areal

ROMMERSDORF · Villa Schaaffhausen auf Wiedervorlage: Im Rittersaal des Denkmals stellten die Erbbaurechtsnehmer Christian Boettcher und Johannes Menge die erneut geänderten und reduzierten Pläne für eine Bebauung am Finkenpfad vor.

 Ein Idyll ist die Villa Schaaffhausen in Rommersdorf. Am Montag wurden geänderte Baupläne für das Areal vorgestellt.

Ein Idyll ist die Villa Schaaffhausen in Rommersdorf. Am Montag wurden geänderte Baupläne für das Areal vorgestellt.

Foto: Homann

Rund 60 Bürger waren der Einladung gefolgt. Deren Einschätzungen reichten von "Wir wollen das gar nicht" bis zu "Es kann nicht bleiben, wie es ist. Von den geänderten Plänen bin ich angenehm überrascht."

Wie mehrfach berichtet, planen Boettcher und Menge, die nach eigenen Angaben mit dem Erzbistum über den endgültigen Kauf des Geländes einig geworden sind, mehrere Wohngebäude am Finkenpfad. Mit einer Bauvoranfrage, die von zweigeschossigen Häusern plus Staffelgeschoss mit insgesamt 20 Wohneinheiten ausgegangen war, waren die Antragsteller im Bauausschuss gescheitert.

Die Anordnung der Gebäude, ihre Größe und Fragen der Verkehrserschließung wurden dort kritisch gesehen. Für Irritationen sorgte, dass ein Strategiepapier der Investoren im Ausschuss nicht vorgelegen hatte. "Das kennen wir nicht", so CDU-Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Sebastian Wolff. Ratsherr Peter Profittlich: "An der Ablehnung hätte es aber nichts geändert."

Gegen den ablehnenden Bescheid haben die Investoren Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht. Warum das?, brachte Wolff die Sache ins Gespräch. Boettcher: Lieber wäre den Investoren ein Kompromiss, mit dem alle leben können. "Warum klagen Sie dann überhaupt?", warf Profittlich ein.

Boettcher: "Man muss das Recht haben, die Dinge gerichtlich, von einer unabhängigen Instanz, überprüfen zu lassen." Zugleich sei aber der Anstoß zum erneuten Dialog gerne aufgegriffen worden. Wie berichtet, war das beim Rundgang von Bürgermeisterkandidat Otto Neuhoff Thema. "Eine Klage kann man zurücknehmen. Wir wollen das gemeinsam mit Ihnen lösen", so Boettcher. Was aber, wenn die Klage erfolgreich sei, wollte eine Anwohnerin wissen. Menge: Dann könne man in einer Form bauen, "die wir nicht mehr wollen".

Die neuen Pläne sehen laut Menge vor, dass auf das Staffelgeschoss verzichtet wird. Die Dachflächen sollen begrünt werden. Durch Verlegung eines Hauses an die Bauhütte, die abgerissen werden soll, werde der Abstand zum Finkenpfad vergrößert. Die Zahl der Wohneinheiten soll reduziert werden auf 16. Von dem gut 15.000 Quadratmeter großen Park würden 5000 Quadratmeter bebaut, 10.000 blieben Grünfläche.

Der Park solle öffentlich bleiben; Boettcher sagte zu, dass man dies verbindlich festlegen wolle. Details wie die Versetzung der Mauer an der Schaaffhausenstraße - Menge: "Städtebaulich halte ich das für sinnvoll" - seien optional. Näheres soll bei einem Runden Tisch besprochen werden. Was das Denkmal angeht, ist an Sanierung - zeitgleich zu den Neubauten - für Nutzungen wie Ingenieurbüro und Praxen sowie ein Café gedacht.

Wolff: "Es darf nicht passieren, dass neu gebaut, dann aber doch nicht saniert wird." Wohnnutzung in der Villa ist laut Menge heutigen Ansprüchen gemäß kaum darstellbar. So untersage der Denkmalschutz Anbauten und Balkone. Wie sich das alles rechnen solle?, fragte ein Bürger.

Ohne eine Teil-Refinanzierung über die Bebauung gehe es nicht, so Boettcher: "Und natürlich bleibt ein erheblicher Teil übrig. Aber das Risiko tragen wir." Neuhoff: "Wenn man mit der Villa etwas vorhat, braucht man sehr viel oder noch mehr Geld." In die Kalkulation aller gehöre, dass man nicht nur "etwas zu gewinnen, sondern auch zu verlieren hat". Klappe alles nicht, "bleibt die Villa Privateigentum", so Menge. Mit allen Konsequenzen wie dem Ausschluss der Öffentlichkeit.

Hauptsorge der Anwohner ist und bleibt die Verkehrsfrage. Boettcher: "Wir haben die Wohneinheiten ja reduziert, weil sie Treiber des Verkehrs sind." Grünen-Sprecher und Verkehrsausschussmitglied Burkhard Hoffmeister geht davon aus, dass mit 200 Fahrzeugbewegungen pro Tag zu rechnen sei - das Gros morgens und abends in den Stoßzeiten, der Rest tagsüber verteilt.

Hoffmeister: "Mit solchen Zahlen können die Bürger etwas anfangen." Fazit von Pfarrer Herbert Breuer: "Was die Baupläne angeht, hat sich hier schon wesentliches bewegt, nur bei der Verkehrsführung nicht. Aber wenn Sie weiter so arbeiten, wird es schon eine bessere Note geben."

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