Jahresbilanz im Zoo Neuwied Neue Tierarten, neue Gebäude, weniger Besucher

Neuwied · Gemessen an der Tierwelt hat der Zoo Neuwied im vergangenen Jahr reichlich Zuwachs bekommen. Was indes die Besucherzahlen angeht, fanden im Jahr 2015 deutlich weniger Gäste als in den Vorjahren den Weg nach Heimbach-Weis.

Jahresbilanz im Zoo Neuwied: Neue Tierarten, neue Gebäude, weniger Besucher
Foto: dpa

Das geht aus der Jahresbilanz hervor, die Zoodirektor Mirko Thiel vorgelegt hat. „Der Hauptgrund für die schlechte Saison ist das Wetter. Die Sommermonate waren für einen Zoobesuch viel zu heiß, im Herbst hat es ausgiebig geregnet“, sagte Thiel.

Den Tieren im Zoo hat das wenig bis gar nichts ausgemacht. So hat es nicht wenige Tiergeburten gegeben. Die großen Attraktionen, wie etwa Geparden- oder Löwennachwuchs fehlten zwar, doch sind bei vielen anderen Tierarten Jungtiere auf die Welt gekommen. Besonders überraschend: Fünf junge Watussirinder sind geboren worden.

Das wunderte die Tierpfleger umso mehr, als der erst zweijährige Watussibulle zwar geschlechtsreif, aber noch nicht ausgewachsen und somit kleiner als die Kühe war. „Die Natur sucht sich ihren Weg. Unsere Kühe scheinen sich für den Bullen hingelegt zu haben“, vermutet Zoodirektor Mirko Thiel.

Genauso erfreulich war die Geburt von zwei Kaiserschnurrbarttamarinen. Die Elterntiere leben erst seit Herbst 2014 gemeinsam in einem Gehege im Menschenaffenhaus. Dass da Nachwuchs gekommen ist, spreche für die guten Haltungsbedingungen im Zoo Neuwied. Weiteren Nachwuchs gab es unter anderem bei den Südlichen Hornraben, Rosaflamingos, Humboldtpinguinen, Kragenechsen, Uhus, Hirschziegenantilopen, Stachelschweinen und in großer Zahl bei den Kängurus.

Auch neue Tierarten, die im Zoo Neuwied bis dahin nicht gehalten wurden, sind im vergangenen Jahr zugezogen. Dazu gehört allen voran die Sitatunga, eine Sumpfantilope, die auf der Afrikawiese ihren Platz gefunden hat. Viele Neuzugänge gab es auch im Exotarium, das seit nunmehr vier Jahren besteht. Dort ziehen immer noch neue Reptilienarten ein, etwa, um mit anderen in einem Terrarium Gesellschaften zu bilden. Das sind unter anderem Samtgeckos, Kronengeckos, Bahama-Anolis, Stachelskinke sowie Chuckwallas.

Abgesehen von den Veränderungen im Tierbestand hat es gleichwohl weitere Neuerungen im Zoo gegeben. Die Außenanlagen der Land- und Wasserschildkröten wurden von den Tierpflegern neu gestaltet, und auch im Inneren des Menschenaffenhauses wurden für die Schimpansen neue Impulse geschaffen. Klettergriffe an den Wänden und erhöhte Sitzbretter sollen die Menschenaffen anregen, das gesamte Gehegevolumen noch besser zu nutzen. Die Sitzbretter an den oberen Glasscheiben werden von den Tieren schon sehr gerne genutzt, um dort mit den Besuchern zu interagieren und alles genau zu beobachten.

Der Zoo hat im vergangenen Jahr auch neue Gehege fertiggestellt. Bereits im März sind die Trampeltiere auf ihre neue Anlage gegenüber der Känguruwiese umgezogen. Der neue Huftierstall konnte, mit sechs Monaten Verspätung, im Sommer in Betrieb genommen werden, so dass die Zebras und Watussirinder ihre Innenstallungen nun direkt gegenüber der Afrikawiese nutzen. Zu guter Letzt sind Ende Oktober die Kapuziner aus dem Niederaffenhaus in ihr Übergangsgehege, das alte Lemurenhaus, gezogen.

Der Grund: Das zentrale Gebäude im Zoo musste vorbereitet werden für die geplanten Neubauten. Im Frühjahr schon soll der Komplex abgerissen werden, damit dort die neue Prinz-Maximilian-zu-Wied-Halle mit Schwerpunkt Südamerika und einem Nachttierbereich gebaut werden kann. Die sollte eigentlich schon im Frühjahr fertig sein. Die Planungen verzögerten sich allerdings, weil der Huftierstall später fertig wurde. Auch Preiserhöhungen und eine damit verbundene europaweite Ausschreibung von Teilen der Architektenleistungen haben den Zeitplan durcheinander gebracht.

Der Zoo Neuwied an der Waldstraße 169 hat zurzeit von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auch unter www.zooneuwied.de.

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