Außerirdische Schönheiten in der Alten Schule Michael Royen zeigt in Vettelschoss seine Arbeiten

Vettelschoss · Der Kölner Künstler Michael Royen stellt in seinem Studio in Vettelschoß seine Werke unter dem Titel „Heavenly Beauty“ aus.

 „Eine Millionstel Sekunde danach“ betitelt Michael Royen seine Werke, die derzeit im Foyer der Alten Schule zu sehen sind.

„Eine Millionstel Sekunde danach“ betitelt Michael Royen seine Werke, die derzeit im Foyer der Alten Schule zu sehen sind.

Foto: Horst-Dieter Küsters

In das Jahr 2031 entführt der Kölner Michael Royen zurzeit die Besucher seines Studios in der Alten Schule von Vettelschoß, in der er seine „Extraterrestrial Colored Organ Preparations” (ECOP) unter dem Titel „Heavenly Beauty“ ausstellt. „Aufgrund vielfacher Anfragen zeige ich im Oktober nach meiner Einweihungsausstellung vor acht Jahren im Studio zum dritten Mal eigene Arbeiten“, so Royen. „Und ich übernehme heute auch gleich die Einführung, denn außer mir hat ja noch keiner Kontakt mit den außerirdischen Schönheiten gehabt“, begrüßte der Künstler seine zahlreichen Gäste.

Die sahen sich im großen Foyer Arbeiten gegenüber, die Royen „Eine Millionstel Sekunde danach“ nennt. Der Künstler hatte dafür mit vorwiegend schwarzem, aber auch weißem Kunstharz lackierte MDF-Platten zwischen Metallplatten gepresst und diese dann plötzlich abgezogen.

Ständige Überwindung des jeweiligen Zustandes

„Wie beim Urknall ist etwas entstanden, was sich in Bruchteilen von Sekunden verändert und nur im Bild in einer unvorstellbar kurzen Entwicklungsphase festgehalten worden ist“, erklärte er. Seine Aliens, die sich als „The Strangers“ in dem kleinen Ausstellungsraum über die Wolkenkratzerskyline einer Großstadt bemächtigen, versteht Royen als Masse, ein aus Einzelteilen bestehendes Ganzes, in dem das Einzelne nicht mehr als der Staub des Universums ist.

„Ihre Existenz ist die der ständigen Metamorphose, ihr Zustand ist die ständige Überwindung des jeweiligen Zustands, ihre Struktur das Chaotische“, beschreibt der Kölner seine Aliens. Noch bevor ein Hindernis auch nur vorstellbar sei, sei dieses selbst in Auflösung begriffen. Seine Aliens könne man daher auch nicht beschreiben oder gar mit normalen Kriterien bewerten.

Gottersatz

Royen versteht seine „Extraterrestrials“ nicht als Ausrede, sie sind vielmehr Gottesersatz. „Die Vorstellung des Überirdischen als dem allerhöchsten Wesen ist durch die gegenwärtig imposantere Vorstellung des Außerirdischen abgelöst worden. Erst mit dem Erscheinen der neuen Avatare, die mit ihrer über Raum und Zeit erhabenen Allgegenwärtigkeit die legitimen Nachfolger überirdischer Erlöser sind, haben wir schließlich unsere Götter aufgegeben“, so der Künstler.

Die Ausstellung ist in der Alten Schule in Vettelschoß, Willscheider Weg 2, noch bis einschließlich Sonntag, 29. Oktober, donnerstags von 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen sowie nach Vereinbarung unter (0170) 90 29 454 oder per E-Mail an m.royen@michael-royen.de.

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