Organisatoren klagen Mäßige Resonanz bei Gartentagen in Unkel

UNKEL · Die Unkeler Gartentage haben nicht nur Blumenfreunden viel zu bieten. Neben Zierpflanzen oder Bonsais gab es am Wochenende auch Live-Style-Produkte und jede Menge Information. Die Resonanz blieb aber hinter den Erwartungen zurück.

 Gartendeko kann farbliche Tupfer enthalten – mit Kunstwerken von Martine Seibert-Raken.

Gartendeko kann farbliche Tupfer enthalten – mit Kunstwerken von Martine Seibert-Raken.

Foto: Frank Homann

Frostharte Sukkulenten wie die Orostachys spinosus sowie blühende Bischofsmützen und Buckel-Kakteen empfingen die Besucher der Kulturstadt Unkel am Wochenende im Norden der autofreien Rheinpromenade. Die dankbaren Zimmerpflanzen, die eine nachlässige Pflege besser verkraften als die meisten anderen Zierpflanzen, benötigen allerdings möglichst viel direkte Sonne. Und von der gab es an beiden Tagen der 5. Unkeler Gartentagen reichlich. Weniger üppig war dagegen die Zahl der Aussteller. Zwar war die Veranstaltung auf die Fläche zwischen Fronhof und Mariensäule im Süden beschränkt worden, durchgehend mit Ständen gefüllt werden konnte sie jedoch bei weitem nicht.

Fünf Aussteller sagten kurzfristig ab

„Im letzten Moment haben noch fünf Aussteller abgesagt“, bedauerte Birgit Körnig, die im Vorjahr die Organisation von Gudrun Kinzel und Anja Schlarb übernommen und die Gartentage um Life Style-Produkten ergänzt hatte. Integriert hatte sie dieses Mal auch soziale Projekte wie die Pilotschule „Isa Viswa Vidyalayam“ in Trivandrum, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Kerala. Über das dort praktizierte Bildungskonzept, das allen Jugendlichen jeder Religion und unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten offen steht, informierten Susanne und Dirk Seeling, die auch auf ihren indischen Abend im Café „ideenreich“ hinwiesen.

Mini-Wacholder und Lärchen als Bonsai

Nicht weit davon entfernt entführten etwa Mini-Wacholderbüsche und Bäumchenartigen, Steineichen und Lärchen als Bonsai nach Asien – genauer in das Reich der Mitte, wie die kleinen Porzellan-Chinesen und chinesischen Drachen suggerierten. Sie standen neben Pagoden zwischen den kleinen Sträuchern und Bäumen, die in Mini-Gefäßen ästhetisch durch geformt zur extremen Wachsbegrenzung gezogen worden waren. Mit dem „Baum im Topf“, was Bonsai wörtlich übersetzt bedeutet, war auch für Pflanzenfreunde etwa im Angebot, die über keinen Garten verfügen.

Dem ausufernden Wuchs von frei wachsendem Buchsbaum und Konsorten konnte man mit den unterschiedlichsten Scheren zu Leibe rücken. Angesichts der schweren Astscheren machten sich der „Schlangenvogel“ und die „Rhein-Haie“ neben den anderen Skulpturen aus Treibholz da ganz klein. Mit schwerem Gerät war auch ein Gartenbauer aus Rheinbreitbach angereist, verlegte er neben Rollrasen doch auch dicke Keramik- und Natursteinplatten.

Sonntag mehr Besucher

Wirklich zufrieden konnte Körnig mit der diesjährigen Resonanz nicht sein, auch wenn die hochsommerlichen Temperaturen am Sonntag erheblich mehr Besucher auf die Rheinpromenade lockten als tags zuvor „Mit dem Rosenfest in Bad Honnef, dem Weinberg-Spaziergang am Drachenfels und dem Weinblütenfest in Bad Schöningen, aber auch dem Flohmarkt in Unkel-Süd, waren die Gartentage von zu vielen Konkurrenzveranstaltungen umgeben“, klagte die Organisatorin. Kritik am Verlauf der Gartentagen war auch Stadtbürgermeister Gerhard Hausen zu Ohren gekommen, der am Wochenende die Partnerstadt Eskorte in Brandenburg besucht hatte.

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