Erpeler Brückenturm Kunst- und Kulturkreis "Ad Erpelle" kauft ehemaligen Eisenbahntunnel

ERPEL · Seit Dezember wurde verhandelt, jetzt ist das Projekt unter Dach und Fach: Der Erpeler Kunst- und Kulturkreis "Ad Erpelle" hat den ehemaligen Eisenbahntunnel am Erpeler Brückenturm von der DB Netz AG gekauft.

 Die Theateraufführungen im Tunnel über das Drama um die Brücke von Remagen begeisterten die Zuschauer. Für 2013 sind insgesamt wieder 17 Vorstellungen geplant.

Die Theateraufführungen im Tunnel über das Drama um die Brücke von Remagen begeisterten die Zuschauer. Für 2013 sind insgesamt wieder 17 Vorstellungen geplant.

Foto: Homann

Mit dem Kauf seien die Verhandlungen mit der AG zu einem guten Ende geführt worden, teilte Vorsitzender Edgar Neustein mit. Der symbolische Preis: ein Euro. Somit sei auch eine Neuaufnahme des "Theaters im Tunnel" gesichert.

Eine Mitgliederversammlung im Dezember 2011 hatte den Vorstand wie berichtet beauftragt, mit der Bahn zu verhandeln. Jetzt war der Vertrag unterschriftsreif. "Wir sind mit dem Verhandlungsergebnis sehr zufrieden", so der Vorstand. Und: "Die Bahn ist auf alle unsere Forderungen eingegangen. Und so erhalten wir nicht nur den Tunnel selbst, sondern auch die vor dem südwestlichen Portal gelegenen Grundstücke mit einer Fläche von etwa 8000 Quadratmeter."

Der Verein erwerbe somit "auch die erforderlichen Flächen für Feuerwehr, Rettungsdienste, Toilettenwagen". Auf den bahneigenen Parzellen im Bereich der "Alten Bahn" werde ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht für den Verein eingetragen, unter anderem, damit der zweite Fluchtweg gesichert ist. Der Ankauf des Tunnels war laut Vorstand nötig geworden, weil die DB Netz AG einer weiteren Nutzung des Tunnels für Theater oder Konzerte nicht mehr zustimmte.

Stattdessen wollte sie den Tunnel dauerhaft verschließen und die Eingänge durch feste Zäune sichern. "Es wäre für uns undenkbar, wenn dieses historische Bauwerk nicht mehr zugänglich wäre", so Neustein. "Ob für die zahlreichen Gruppen, die den Tunnel bei Führungen besuchen, oder die Erpeler Kinder, die hier erleben können, was stockdunkel oder mucksmäuschenstill heißt, oder die Besucher des Theaterstücks Die Brücke: Für sie und uns alle wäre es ein großer Verlust, wäre dieser historische und für Erpel schicksalhafte Ort hinter Zaun und Mauer verschwunden."

Ad Erpelle war 2006 gegründet worden mit dem Ziel, die Erpeler Brückentürme und den Tunnel einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Gegenwärtig hat der Verein rund 120 Mitglieder. Beachtliche Investitionen habe der Verein dank des guten Besuchs der Theateraufführungen und Spenden leisten können, um die Kunstausstellungen in den Brückentürmen und die Theater- und Konzertaufführungen im Tunnel zu ermöglichen.

Doch ohne das "großartige ehrenamtliche Engagement" der Vereinsmitglieder und zahlreicher Mitarbeiter wäre dies nicht möglich gewesen, betonte Neustein. "Natürlich stellen sich uns jetzt weitere Aufgaben, um den Tunnel unterhalten zu können", so Neustein. "Aber dies sehen wir vor allem als eine große Chance, diesen Ort zu einem kulturellen Glanzpunkt weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus zu machen."

Wegen der laufenden Verhandlungen konnte 2012 "Die Brücke" nicht aufgeführt werden. 2013 sind vom 23. August bis zum 14. September 17 Vorstellungen geplant.

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