Unterstützung für Gefängniskinder "Kinder in Not" kämpft für philippinische Kinder

Windhagen/Cebu · Bereits seit 2017 besteht der Kontakt zwischen Gisela Wirtgen, Vorsitzende der Windhagener Aktionsgruppe „Kinder in Not“ und Pater Shay Cullen. Cullen, der bereits mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, wurde weltweit bekannt durch seinen Einsatz für die Rechte von philippinischen Kindern.

 Die Organisation Preda geht davon aus, dass auf den Philippinen jährlich etwa 20.000 junge Menschen ohne Verurteilung und Prozess inhaftiert werden.

Die Organisation Preda geht davon aus, dass auf den Philippinen jährlich etwa 20.000 junge Menschen ohne Verurteilung und Prozess inhaftiert werden.

Foto: Aktionsgruppe

1974 gründete er die Hilfsorganisation Preda (Peoples Recovery, Empowerment and Development Assistance Foundation) und kämpft seitdem gegen Sextourismus und Kinderprostitution. Wichtige Unterstützung erhält er auch aus Windhagen, das er nun zum zweiten Mal besuchte.

Cullen habe bereits viele Menschenrechtsverletzungen, Korruptionsfälle und Kinderhändlerringe aufgedeckt, teilt „Kinder in Not“ mit. Auf der Insel Manila unterhält Preda zudem mehrere Anlaufstellen für ehemalige Kinderprostituierte und Gefängniskinder. Dass das Engagement nun auch auf die Insel Cebu ausgedehnt werden konnte, verdankt er Gisela Wirtgen und ihrer Aktionsgruppe.

Die Windhagener Unternehmerin war 2017 auf den irischen Pater aufmerksam geworden. Schnell lagen Pläne auf dem Tisch, gemeinsam ein Heim für Gefängniskinder ins Leben zu rufen. Ziel war es, für 20 Jungen ein gewaltfreies Umfeld zu schaffen und ihnen durch Therapie, Schul- und Berufsausbildung Chancen auf eine selbstbestimmte Zukunft zu eröffnen.

Vormundschaft erkämpft

Zunächst mussten Räume gesucht, Mitarbeiter geschult und Kontakte mit Richtern und Strafanstalten geknüpft werden. 2018 konnte für einen ersten Jungen – 15 Jahre alt – die Vormundschaft erkämpft und die Freilassung aus dem Gefängnis erwirkt werden. Wie unzählige andere, minderjährige Kinder war auch er aus schwierigen Familienverhältnissen geflohen und auf den Straßen von Cebu-City gelandet.

Dort werden die Straßenkinder meist wegen Bagatelldelikten festgenommen, etwa, weil sie aus Hunger Lebensmittel stehlen oder Klebstoff schnüffeln. Die Haftbedingungen vor Ort sind unmenschlich. Es gibt keine sanitären Anlagen, kaum Verpflegung oder Platz zum Schlafen. In ihren Zellen werden sie von Mitgefangenen drangsaliert, gequält und sexuell missbraucht.

Bei seinem Besuch berichtete er von den Fortschritten mit den Jungen in dem neuen „New Dawn Homes“, das die Aktionsgruppe voll finanziert. Jedoch, so der 76-Jährige: Der Bedarf an Heimplätzen sei riesig und er würde die Einrichtung gerne um 20 weitere Plätze ausbauen. Auch werde dringend ein Fahrzeug benötigt.

Nähere Infos unter www.kinder-in-not.de oder unter 02645/4773.

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