Betreuung von Senioren im Kreis Neuwied Hilfe für ein möglichst langes Leben im eigenen zu Hause

UNKEL · Im Rahmen des Projekts „Gemeindeschwester plus“ werden im Kreis Neuwied 730 über 80-Jährige betreut. Schwestern besuchen die Senioren und beraten sie. Das Programm läuft noch bis Ende 2018.

 Möglichst lange selbstständig und in der gewohnten Umgebung zu bleiben, ist ein Wunsch vieler alter Menschen. Das Projekt "Gemeindeschwester plus" soll dabei helfen.

Möglichst lange selbstständig und in der gewohnten Umgebung zu bleiben, ist ein Wunsch vieler alter Menschen. Das Projekt "Gemeindeschwester plus" soll dabei helfen.

Foto: picture alliance / dpa

730 allein lebende Menschen über 80 aus den Verbandsgemeinden Unkel, Linz, Bad Hönningen und Waldbreitbach freuen sich schon, wenn die Gemeindeschwestern Roswitha Rosenmüller und Brigitte Siebenmorgen ihren Besuch ankündigen: Dann haben sie nicht nur Besuch zum Plaudern, sondern erhalten auch Rat und Hilfe.

Die beiden Schwestern sind im Landkreis Neuwied unterwegs, nachdem die Landesregierung Rheinland-Pfalz 2015 das Modellprojekt „Gemeindeschwester plus“ ins Leben rief, ein Angebot für hochbetagte Menschen, die noch nicht auf Pflege angewiesen sind und noch in der eigenen Wohnung leben, aber dennoch Unterstützung und Beratung brauchen.

Die Schwestern berichteten bei der Sitzung des Unkeler Verbandsgemeinderates über ihre Arbeit. Das Modellprojekt schließe eine Lücke, die von den Partnern im Gesundheitswesen und in der Pflege auch wegen leistungsrechtlicher Vorgaben nicht geschlossen werden könne. Es gehe um das „Kümmern“. Dabei böten Gemeindeschwestern aber keine Leistungen an, die sonst ambulante Pflegedienste oder andere Anbieter erbringen und über die Pflegekassen finanziert würden, hob Rosenmüller hervor.

„Wir besuchen die betagten Bürger auf Wunsch und informieren sie über Möglichkeiten, die ihnen den Alltag erleichtern, damit sie möglichst lange weiter in ihrer Wohnung oder in ihrem Haus leben können“, so Siebenmorgen. Dabei geht es etwa um die altersgerechte Gestaltung des Badezimmers, um das Vermeiden von Stolperfallen oder um eine ausreichende Beleuchtung.

Die Gemeindeschwestern erfragen die soziale Einbindung, weisen auf Freizeitangebote, Hausnotrufe und Nachbarschaftshilfen hin und stellen auf Wunsch Kontakte her, auch zu Pflegediensten. Sie stehen mit den Verwaltungen und den Seniorenbeiräten von Unkel und Linz in engem Kontakt. Besuche sind relativ kurzfristig möglich und dauern etwa anderthalb Stunden. Das Projekt läuft noch bis Ende 2018. „So lange können wir den Kommunen und den Anbietern von Diensten, Leistungen und Unterstützungsangeboten Hinweise geben für die Gestaltung und Weiterentwicklung der sozialen Räume für ein gutes, selbstbestimmtes Leben im hohen Alter“, so Rosenmüller.

Kontakt: Caritas-Sozialstation Linz, Am Sändchen 4, 0 26 44/ 4 06 33 00, E-Mail: roswitha.rosenmueller@caritas-sozialstation-rhein-wied.de; brigitte.siebenmorgen@caritas-sozialstation-rhein-wied.de

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