Spanischer Künstler in Unkeler Galerie Galerist holt berühmte Werke nach Unkel

UNKEL · Einige der „Fragmentos de la Memoria“ von José Maria Guerrero Medina sind bis Juni bei Kunstfaktor 20/21 zu sehen. Gemälde des renommierten katalanischen Malers werden weltweit hoch gehandelt.

 Präsentieren die „Fragmentos de la Memoria“ in der Unkeler Galerie Kunst Faktor 20/21: Anita Engert und Lars Ulrich Schnackenberg .

Präsentieren die „Fragmentos de la Memoria“ in der Unkeler Galerie Kunst Faktor 20/21: Anita Engert und Lars Ulrich Schnackenberg .

Foto: horst-dieter küsters

Normalerweise sind Arbeiten von José Maria Guerrero Medina in renommierten Galerien in ganz Europa zu sehen wie in der Sala Parés in Barcelona, wo auch schon Pablo Picasso seine Werke präsentierte.

Guerrero Medina sei einer der wichtigsten spanischen Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – so urteilte einst der 2003 gestorbene Schriftsteller Manuel Vázquez Montalbán, der durch seine Kriminalromane um den Privatdetektiv Pepe Carvalho berühmt wurde, über Guerrero Medina. Jetzt ist es dem Unkeler Galeristen Lars Ulrich Schnackenberg gelungen, zusammen mit seiner Kollegin Anita Engert aus Eschweiler Medinas berühmte „Fragmentos de la Memoria“ – zu deutsch „Stücke aus der Erinnerung“ – nach Unkel in die Galerie Kunst Faktor 20/21 zu holen.

„Guerrero Medinas Landschaften und Wasserbilder erzielen auf Auktionen und bei Galerieverkäufen Preise von 100 000 Euro und mehr. Ich aber finde seine hier gezeigten erheblich preisgünstigeren Arbeiten viel eindrucksvoller“, sagte Schnackenberg.

Empfangen wird der Besucher in dem kleinen Ausstellungsraum zunächst von großen Zeichnungen, auf denen in schwungvollen Tuschestrichen menschliche Körper, meist Frauen, eben aus der Erinnerung eingefangen sind. Noch sparsamer mit schwarzer Farbe ist der Künstler bei den drei Lithografien umgegangen, die im hinteren Bereich des größeren Raums zu sehen sind. Den dominieren klar die einen Meter mal 80 Zentimeter großen Ölbilder des Katalanen, halbfigürliche Frauendarstellungen in einem starken Hell-Dunkel-Kontrast. „Da werden Bezüge zur klassischen holländischen Malerei von Rembrandt, Frans Hals, Vermeer oder Peter Paul Rubens sichtbar, und diese sind sicher auch gewollt“, sagte der Galerist.

Hinsichtlich der Bildikonographie der „Fragmentos de la Memoria“ könnten Vorbilder der klassischen Moderne nicht geleugnet werden. Vor allem Anklänge an den großen Landsmann von José Maria Guerrero Medina, zu Pablo Picasso, seien offenkundig, ohne dass der Jüngere jedoch seine Individualität verleugne.

„Das sind großartige expressive Arbeiten, die trotz ihrer kräftigen Farben nicht als Farbmalerei im eigentlichen Sinne interpretiert werden können“, schwärmte Schnackenberg. Vielmehr baue Medina durch die starken Hell-Dunkel-Kontraste die Spannung in seinen Bildern auf.

Auf Medina treffe eindeutig die Aussage Picassos zu: „Es gibt den Maler, der aus der Sonne einen gelben Fleck macht, aber es gibt auch den, der mit Überlegung und Handwerk aus dem gelben Fleck eine Sonne macht!“

Die „Fragmentos de la Memoria“ sind in der Unkeler Galerie Kunst Faktor 20/21, Frankfurter Straße 37, noch bis Samstag, 3. Juni, zu sehen. Lars Ulrich Schnackenberg öffnet, wenn man klingelt, dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr seine Galerie. Andere Termine können unter 0 22 24/9 81 17 23, mobil 01 77/7 61 57 10, oder per E-Mail an kunstfaktor20-21@t-online vereinbart werden.

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