Kommentar zum Windpark Asberg Entscheidung muss her

Meinung | Kreis Neuwied · Der Verbandsgemeinderat Unkel diskutiert Ende des Monats über den Windpark Asberg. Er könnte das Thema auf Eis legen. Nach einer endgültigen Entscheidung sieht es nicht aus.

Seit Jahren dümpelt das Thema Windkraft am Asberg vor sich hin. Im Februar 2013 waren der Energieversorger EVM und die Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Unkel mit viel Elan in das Projekt gestartet. Genauso schnell blies ihnen Gegenwind ins Gesicht, die Gegner formierten sich. Messungen, Gutachten und Stellungnahmen wurden eingeholt und Bürgerversammlungen durchgeführt. Dass dabei Befürworter und Gegner nicht immer freundlich miteinander umgingen, liegt fast in der Natur der Sache. Und dann passierte monatelang – nichts.

Nun ist wieder Bewegung in die Diskussion gekommen. Nicht zuletzt, weil die EVM die Kosten für die Planung eines Windparks nicht mehr alleine tragen will, sondern die Kommunen ebenfalls zur Kasse bitten will. Was verständlich ist. Denn von ursprünglich 15 geplanten Windrädern sind nach den vorliegenden Gutachten – wenn überhaupt – nur noch allerhöchstens fünf Räder möglich, drei sind wahrscheinlicher. Ob das wirtschaftlich ist, kann nur die EVM sagen. Die sich dazu aber ausschweigt.

Dass die Kommunen angesichts dieser Gemengelage sowie knapper Kassen nicht zahlen wollen, ist ebenfalls verständlich. Denn davon, dass die Gegner gerichtlich gegen mögliche Windräder vorgehen würden, darf man getrost ausgehen. Wann beim Marsch durch die Instanzen ein rechtkräftiges Urteil vorliegen würde, steht in den Sternen. Die Kosten jedenfalls wären beträchtlich.

Also muss man sich jetzt zu einer Entscheidung durchringen. Die Überlegung, das Projekt erst einmal auf Eis zu legen und in einigen Jahren zu prüfen, ob Schwarzstorch und Uhu immer noch dem Projekt entgegenstehen, mag für die Politik einen gewissen Charme haben, hält sie doch alle Optionen offen. Für den Frieden in der Region wäre ein klarer Schlussstrich aber besser. Denn so schwebt das Gespenst einer Windkraftanlage weiter über dem Asberg.

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