Umbau im Hallenbad Unkel Die Sauna wird eingespart

UNKEL · Das Hallenbad in Unkel ist künftig nur noch zum Schwimmen da: Der Verbandsgemeinderat hat sich für das billigere Sanierungsmodell entschieden. Dadurch entfällt das Schwitzbad, das bisher jährlich 1900 Besucher hatte.

 Aufguss in einer Sauna: Jährlich rund 1900 Besucher hatte das Dampfbad bislang im Unkeler Hallenbad . Bei der Schwimmbadsanierung soll die Sauna wegfallen.

Aufguss in einer Sauna: Jährlich rund 1900 Besucher hatte das Dampfbad bislang im Unkeler Hallenbad . Bei der Schwimmbadsanierung soll die Sauna wegfallen.

Foto: picture alliance / dpa

Rund 10.500 Besucher werden jährlich im Unkeler Hallenbad gezählt, Schulkinder nicht mitgerechnet, von denen wöchentlich rund 300 das Bad nutzen. Zudem werden rund 1900 Saunagäste pro Jahr registriert.

Einige von ihnen besuchten die Sitzung des Verbandsgemeinderates. Denn sie wollten wissen, ob sie auch künftig im Hallenbad ein Schwitzbad nehmen können. Enttäuscht verließen sie das Rathaus. Denn: Nach der Sanierung des Hallenbades soll es dort keine Sauna mehr geben.

Die politische Entscheidung war allerdings knapp. Es gab eine Pattsituation bei der Abstimmung; und da es sich bei der Variante „Sanierung ohne Sauna“ um den weitergehenden Antrag handelte, wird man künftig im Hallenbad nur noch schwimmen können. Eine Arbeitsgruppe wird sich mit dem Thema befassen, die zusammen mit dem Planer und Vertretern der Verwaltung im Detail die Sanierung erörtert.

Ein Vertreter des Ingenieurbüros Martin hatte den Kommunalpolitikern die nötigen Maßnahmen erläutert: „Es besteht umfassender Sanierungsbedarf aufgrund einer massiven Feuchteproblematik.“

Zwei Konzepte hatte der Planer erarbeitet – mit und ohne Sauna. Kosten in Höhe von 860.000 Euro standen dabei 805.000 Euro in der Variante ohne Sauna gegenüber. Für die Saunalandschaft mit geändertem Zuschnitt und einem separaten Eingang hatte das Planungsbüro eine neue finnische Sauna eingerechnet.

Ohne diesen Bereich, wenn die Konzentration mehr auf das (Schul-)Schwimmbad gerichtet sei, wäre mehr Platz für Funktionsräume, Umkleiden sowie den Stiefel- und den Barfußgang. Saunabefürworter konnten sich am Ende nicht durchsetzen.

So hatte etwa Edgar Neustein (CDU) argumentiert: „Wir stehen für das Hallenbad, wir brauchen es, aber nicht nur für die Schulen.“ Auch für Gesundheitsschwimmer und Vereine. Die 55.000 Euro Mehrkosten für die Sauna-plus-Variante würden kaum ins Gewicht fallen. „Es gibt Leute, die sagen, ohne Sauna ist das Bad nichts mehr wert.“

Wolfgang Reimann von der SPD indes war der Ansicht, dass die Sauna im Hallenbad wegen ihrer Größe und einem fehlenden Außenbereich mit anderen Anlagen nicht mithalten könne. Insofern stimmte er für die Variante Hallenbad ohne Sauna. Weitere Sitzungsteilnehmer fürchteten, ein Teil der Kunden würde künftig vielleicht dem Bad fernbleiben, wenn auf eine Sauna verzichtet wird.

Andere führten die Kostenfrage ins Feld. Ralf Hillen (SPD) meinte: „Lieber einen ordentlichen Stiefel-/Barfußgang.“ Und auch zum Beispiel Bernd Seiler-Rehling von der Unabhängigen Wählergemeinschaft plädierte für die saunafreie Variante. Der Baubeginn soll vermutlich Ende 2017 liegen.

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