Schnelles Internet im Kreis Neuwied Breitbandausbau läuft nach festem Zeitplan

Kreis Neuwied · Die Internetseite des Kreises Neuwied informiert ab sofort darüber, wann wo schnelles Internet installiert wird. Kreis, Städte und Gemeinden beschleunigen den Ausbau und nutzen Zuschüsse von Bund und Land.

 Baustelle Datenautobahn: Kreis, Städte und Gemeinden ziehen an einem Strang, um den Ausbau des schnellen Internets voranzutreiben.

Baustelle Datenautobahn: Kreis, Städte und Gemeinden ziehen an einem Strang, um den Ausbau des schnellen Internets voranzutreiben.

Foto: dpa

Der Ausbau mit schnellem Internet im Landkreis Neuwied geht voran – und mit Hilfe öffentlicher Förderung sollen auch Gebiete angeschlossen werden, die sonst in den kommenden drei Jahren nicht ans Breitbandnetz angeschlossen würden. Das teilte die Kreisverwaltung mit. Inzwischen liegt ein konkreter Zeitplan vor. Auf einer eigens eingerichteten Internetpräsentation kann sich jeder ab sofort informieren. Landrat Rainer Kaul stellte die Präsentation im Kreishaus vor.

„Die flächendeckende Verfügbarkeit von leistungsfähigen Internetanschlüssen ist ein wichtiger Standortfaktor. Die Versorgung mit modernem Breitbandzugang ist zwingend notwendig, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Kreises Neuwied zu erhalten und zu steigern. Sie gewinnt aber auch an Bedeutung, wenn es um die Wahl eines Wohnsitzes geht und darum, die Daseinsfürsorge zu sichern und zu verbessern“, fasste Kaul die Bedeutung dieses Themas zusammen.

Da die Netzanbieter allein die Unterversorgung mit hochleistungsfähigem Internet nicht beseitigen, habe der Kreisausschuss 2015 beschlossen, den bedarfsgerechten Ausbau zusammen mit den Städten und Gemeinden (Kreiscluster) im gesamten Kreisgebiet voranzutreiben. Ziel sei es, möglichst kosteneffizient und wettbewerbsneutral bislang unterversorgte Gebiete anzuschließen. „Wir warten praktisch stündlich auf die endgültigen Fördermittelbescheide als Bestätigung der vorläufigen Bewilligungen“, so Kaul.

Eine Bedarfsumfrage habe untermauert, wie wichtig Breitband heute sei, so der Projektleiter beim Kreis, Manfred Rasbach. Um Lösungen durch den Markt nicht zu behindern und Fehlinvestitionen zu vermeiden, sei parallel eine Markterkundung bei den Anbietern durchgeführt worden. Diese teilten daraufhin mit, welche Flächen bereits ausgebaut sind oder in den nächsten 36 Monaten auf eigene Kosten ausgebaut werden sollen. In diesen Bereichen dürfen nach EU-Vorgaben keine öffentlichen Zuschüsse eingesetzt werden.

Ergebnis: Es gibt „weiße Flecken“ auf der Internetlandkarte des Kreises. Die Nutzer dort könnten ohne kommunale Kostenbeteiligung in absehbarer Zeit nicht auf den Ausbau durch Telekommunikationsanbieter hoffen. Nach Durchführung eines Vergabeverfahrens hat der Kreistag im Juni 2016 beschlossen, die Telekom Deutschland GmbH mit dem Füllen der Versorgungslücken zu beauftragen. Von den etwa 81 800 Haushalten im Kreis sind oder werden 71 000 Haushalte auf Kosten der Telekommunikationsfirmen erschlossen.

10500 Haushalte und 2000 Betriebe sind unterversorgt

Die unterversorgten rund 10.500 Haushalte und rund 2000 Gewerbebetriebe in 41 Gemeinden sollen mit der Initiative ebenfalls mit einer Bandbreite zwischen mindestens 30 und 100 Megabits im Download erschlossen werden. Nach Abschluss der Arbeiten wären dann laut Kreis 99,4 Prozent aller Anschlüsse im Landkreis breitbandfähig aufgerüstet – als Zukunftssicherung und überlebenswichtig für den ländlich geprägten Kreis bezeichnete dies Kaul.

Bund (50 Prozent) und Land (40 Prozent) förderten den Ausbau mit 90 Prozent der verbleibenden Deckungslücke. Durch die Kombination der Fördermittelgeber werde der kommunale Anteil auf zehn Prozent begrenzt. Die Kosten für den Ausbau beliefen sich auf rund 11,2 Millionen Euro. Dafür würden im Ausbaugebiet 234 sogenannte Kabelverzweiger gebaut oder aufgerüstet und rund 260 Kilometer Glasfaser neu verlegt, so der Kreis. Die Deutsche Telekom habe sich verpflichtet, den Ausbau in 22 Monaten durchzuführen – das gelte auch für die Maßnahmen, die auf eigene Kosten realisiert würden.

Der Ausbau soll Ende September 2018 beendet sein. Mehr Informationen gibt es im Internet auf der Startseite des Kreises, www.kreis-neuwied.de, unter „Wichtige Hinweise“.

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