Miniatur-Welten für den Guten Zweck Ausstellung der Modellbauvereine in Rheinbreitbach

RHEINBREITBACH · Mitglieder von 24 Modellbauvereinen zeigten in der Hand-Dahmen-Halle in Rheinbreitbach ihre Schätze. Mit dem Erlös der Ausstellung unterstützen die Teilnehmer Kinderhospize.

 Bauplatz zum Spielen: Nicht nur Kinder hatten Freude an den ferngesteuerten Baumaschinen.

Bauplatz zum Spielen: Nicht nur Kinder hatten Freude an den ferngesteuerten Baumaschinen.

Foto: Frank Homann

Vor der Hans-Dahmen-Halle in Rheinbreitbach wurde emsig gearbeitet: Bagger und Raupen hinterließen mit ihren Rädern und Frontladern Spuren in einem großen Sandberg. Die Fahrer der Baufahrzeuge saßen allerdings nicht im Führerhaus, sondern standen um die Baustelle herum und bedienten die Modelle per Fernsteuerung. Der „Spielplatz“ befand sich vor der Halle, in der zeitgleich eine Benefizausstellung und -börse von 24 Modellbauvereinen zugunsten von Kinderhospizen stattfand. Angestoßen hatte sie der Bonefelder Johann Wallner, Vorsitzender des Vereins „Aktion Glückliche Kinder“. Bei der dritten Veranstaltung dieser Art unterstützten ihn die Eisenbahnfreunde Wied-Rhein um den Bad Honnefer Peter Domrös.

Unterstützung für Kinder und deren Familien

Ziel der Veranstaltung sei es, auf die Arbeit der Kinderhospize aufmerksam zu machen, die sich nicht nur um die kranken Kinder kümmern, sondern auch die Eltern und Geschwister entlasten würden, erklärte Wallner. Der Erlös der Ausstellung, für die die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler die Schirmherrschaft übernommen hatte, soll den Kinderhospizen „Bärenherz“ in Wiesbaden, „Sterntaler“ in Speyer, „Balthasar“ in Olpe und „Regenbogenland“ in Düsseldorf zugutekommen. „So schwer das Schicksal jeder Familie sein mag, es wird in den Hospizen auch viel gelacht. Es ist immer wieder anrührend zu beobachten, wie viel Lebensfreude sterbende Kinder haben können“, sagte Wallner.

Die Ausstellungsmacher boten vieles zur Unterhaltung der Besucher auf. Vor dem Eingang zur Halle konnten sie sich an der Carrera-Bahn mit Bergdurchfahrt, Steilkurve und Looping versuchen. Im Bürgersaal selbst war das große Seilbahndiorama von Ansgar Hallermann aus Bonn eine Attraktion. Die Leidenschaft der Modellbau- und Eisenbahnfreunde für ihr Hobby wurde in der Ausstellung offensichtlich. Peter Domrös' Geschichte ist sicher typisch. Seit er sich vom Kommuniongeld Mitte der 50er Jahre eine blaue E 18 mit einem Erste-Klasse-Waggon und den größten Trafo gekauft hatte (bei Spielwaren Thiesen in der Bahnhofstraße, wie er sich erinnert), haben ihn Märklinbahnen nicht mehr losgelassen.

Dreimaster und Luxusliner im Kleinformat

Das hinderte ihn allerdings nicht daran, auch die Hobbys anderer zu bewundern. So zeigten Aussteller Nachbauten des amerikanischen Dreimasters „Constitution“ 1802 und des Luxusliners „Prinzessin Victoria Luise“. Schwierigkeiten, Aussteller zu finden, habe es keine gegeben, sagte Wallner, der den gemeinnützige Verein im Jahr 2000 gründete. Binnen zwei Wochen hätten Vereine aus der Region zwischen Düsseldorf und Koblenz zugesagt. „Wenn es um Kinder geht, ziehen eben viele mit. So ist uns auch die Gemeinde hinsichtlich der Nutzungsgebühr für den Bürgersaal und den Parkplatz extrem entgegengekommen“, hob Wallner hervor. Der Erlös kam letztlich aus den Eintrittsgeldern, der Cafeteria und der Grillstation sowie aus der Bandenwerbung.

1500 Euro für den guten Zweck

Nach einer ersten groben Rechnung ging Peter Domrös nach der Veranstaltung von einem Erlös in Höhe von 1500 Euro aus, die an die vier Kinderhospize weitergereicht werden. „Dafür, dass wir hier in der Region das erste Mal zu Gast waren, bin ich sehr zufrieden“, resümierte Wallner. Wichtig sei ihm vor allem, dass auch die Aussteller mit Freude dabei gewesen seien und ihm versicherten, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.

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