Unkeler Rheinschwimmen Aufwärmen an der Natorampe am Rhein

Unkel · Erst machten sie Trockenübungen an Land, dann stürzten sich 800 Schwimmer zwischen sieben und 83 Jahren in die 21 Grad kalten Rheinfluten. Feuerwehr und DLRG sorgten auf der Drei-Kilometer-Distanz bis Unkel für ihre Sicherheit.

Ob sie nun vorher trainiert hatten oder nicht, wie Jürgen Hamacher von Kanuclub Unkel (KCU) wissen wollte – die Rheinschwimmer wärmten sich nach Hamachers Anweisungen mit Hampelmann, La Ola oder anderen Übungen auf, bevor sie sich in die Fluten stürzen konnten.

In Badekluft oder Neoprenanzug drängten sie am Erpeler Rheinufer auf die Natorampe nahe den Brückentürmen. Dann gab es das Startzeichen, und das 24. Rheinschwimmen des KCU um den Vorsitzenden Bernd Richarz konnte losgehen. Mit Luftmatratzen, Rettungsringen und Pool-Nudeln ausgestattet, teils mit witzig dekorierten Badekappen, legten sie bei einer Wassertemperatur von 21 Grad die drei Kilometer bis zum Unkeler Clubheim zurück.

Knapp 800 Schwimmer waren dabei, im Alter zwischen sieben und 83 Jahren. Die Sicherheit der Teilnehmer wurde nicht dem Zufall überlassen. Der stellvertretende Wehrführer Lionel Gironde berichtete Moderator Markus Winkelbach, die Feuerwehr sei mit zwölf Mann auf dem Wasser im Einsatz, 14 Mann seien an Land entlang der Strecke verteilt.

Das originellste Badekostüm: Prinzen und Prinzessinnen

Die gemeinsame Anstrengung mit der DLRG sorge dafür, dass das Rheinschwimmen seit 1994 stets störungsfrei abgelaufen sei, hieß es. Zum Dank, so Richarz, erhalten die beiden Organisationen den Erlös der Tombola für ihre Nachwuchsarbeit. Gewinnerin des Tombola-Hauptpreises – ein Wildwasser- und Spielboot – war die elfjährige Fine Kerschbaum aus der Nähe von Nürnberg, die mit ihren Eltern auf dem Weg in den Urlaub in Holland war und bei ihrer Tante am Rhein Station gemacht hatte.

Sogar gekrönte Häupter mit Hermelinumhang wurden im Wasser ausgemacht – Guido Bach war mit „Blaublütern“ baden gegangen. „Die Prinzen und Prinzessinnen“ wurden denn beim rheinischen Nachmittag des KCU für das originellste Badekostüm ausgezeichnet, eine Gruppe „Schimpansen“ holte den zweiten Preis. Die größte Teilnehmergruppe stellte diesmal der Oberkasseler Wassersportverein mit 25 Rheinschwimmern.

23 der 24 Schwimm-Ereignisse hatte Hildegard Bosch aus Rheinbreitbach mitgemacht, die für die häufigsten Teilnahmen geehrt wurde. „Die Premiere 1994 habe ich nicht mitbekommen, sonst wäre ich schon damals mit dabei gewesen“, schwärmte sie von dem „einmaligen Naturerlebnis“.

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