Feuerwehr in Linz Alle 45 Stunden ein Einsatz

KASBACH-OHLENBERG · Bei der Feuerwehrtagung der Verbandsgemeinde Linz zieht Wehrleiter Thomas Nelles eine Bilanz des Jahres 2015. Überdurchschnittlich viele der 181 Einsätze dauerten mehrere Tage, darunter die Sicherungsarbeiten beim Hangrutsch am Kaiserberg.

 Im Rahmen ihrer Tagung trafen sich die Feuerwehrleute der Verbandsgemeinde Linz zu einer Kranzniederlegung.

Im Rahmen ihrer Tagung trafen sich die Feuerwehrleute der Verbandsgemeinde Linz zu einer Kranzniederlegung.

Foto: Frank Homann

Christoph Schwappacher stand im Mittelpunkt der Arbeitstagung der Freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde (VG) Linz. Er wurde im Kasbacher Bürgerhaus von Bürgermeister Hans Günter Fischer und Wehrleiter Thomas Nelles zum Brandmeister und dann als Zugführer zum Oberbrandmeister befördert. Der Chemikant und Verwaltungswirt, der erst im August 2013 verpflichtet worden war, legte beim Löschzug von Sankt Katharinen eine Blitzkarriere hin. Nur dreieinhalb Jahre nach seinem Umzug von Brühl auf die Linzer Höhe wählten ihn seine Kameraden zum Nachfolger von Dirk Hermann, so dass er nun zum Stellvertreter von Wehrführer Tobias Schaarschmidt ernannt wurde.

Höchstes Lob für eine motivierte Truppe

Auch der Wehr allgemein zollte Fischer höchstes Lob: Gerade die kleineren Wehren seien für ihre Gemeinden und die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens von besonderer Bedeutung; die Freiwillige Feuerwehr (FFW) sei eine starke Mannschaft, „geprägt von einem guten Teamgeist, einer hohen Motivation und beispielgebenden Verantwortungsbereitschaft für unser Gemeinwesen“.

Mit einer Reihe von Anschaffungen zeigte die VG denn auch, welche Bedeutung sie der FFW zuweist: Im Januar erhielt der Löschzug Dattenberg ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF 1) im Wert von rund 68 000 Euro, für die Linzer Kameraden wurde ein knapp 360.000 Euro teures Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) angeschafft sowie ein Mehrzweckfahrzeug (MZF 3) mit Seilwinde für rund 193.000 Euro. Die Wehr habe im vergangenen Jahr „ihren Schutzauftrag in sehr eindrucksvoller Weise umgesetzt“, so Fischer.

Die Löschgruppen der Verbandsgemeinde waren 2015 zu 181 Einsätzen alarmiert worden. Das bedeutete, dass die ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr durchschnittlich einen Einsatz oder ein Hilfeersuchen alle 45 Stunden zu bewältigen hatten, so Nelles in seinem Bericht.

Einsätze dauern mitunter mehrere Tage

Er wies zudem auf eine deutlich längere Einsatzdauer von teilweise mehreren Tagen hin, wie etwa beim Hangrutsch am Kaiserberg im Januar sowie beim Großbrand auf dem ehemaligen Gelände der Firma Streif in Vettelschoß Ende Mai.

„Ständig zunehmende Gefahren im Einsatzdienst und die umfangreichen Schulungsmaßnahmen, die auch Übungsdienste nach sich ziehen, umfangreichere Geräteprüfvorschriften, Einsatznachbereitungen und Verwaltungstätigkeiten haben dazu beigetragen, dass die Belastungsgrenze der ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden schon längst erreicht ist“, erklärte der Wehrleiter. Entsprechend kündigte er für den Herbst eine Veranstaltung zur Fragestellung an, wie sich die Freiwillige Feuerwehr weiter entlasten und gleichzeitig weiter optimieren kann.

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