Gassenhauer von der Rolle 54 Leierkastenspieler beim Drehorgelfest in Linz

Linz · Beim Drehorgelfest in Linz holen die Leierkastenspieler alles aus ihren Instrumenten. Auch am Samstag und am Sonntag sind wieder mehr als 50 Spieler in der Innenstadt zu hören.

 Drehorgel-Technik: Auf Lochband sind die Melodien gespeichert, die dem Instrument durch Kurbeln entlockt werden. Linz ist bis Sonntag noch Treffpunkt für Drehorgelspieler und -fans.

Drehorgel-Technik: Auf Lochband sind die Melodien gespeichert, die dem Instrument durch Kurbeln entlockt werden. Linz ist bis Sonntag noch Treffpunkt für Drehorgelspieler und -fans.

Foto: Frank Homann

Das Berlin der Zwanzigerjahre feierte in Linz ein nostalgisches Comeback: Auf Einladung des Clubs Deutscher Drehorgelfreunde und der Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz ließen 54 Leierkastenmänner und -frauen Zille-Milljöh lebendig werden. Umgeben vom Fachwerkambiente rund um den Marktplatz und in der Fußgängerzone ließen sie ihre fahrenden Instrumente solo erklingen oder sangen Moritaten dazu.

Zugleich gestalteten sie die Eröffnung der „Bunten Woche“ mit, zu der Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust, Daniela Maier von der Tourist-Info und Verkehrsdirektor Dieter Hau begrüßten. Der Auftakt wurde traditionell mitgestaltet vom Löschzug der Stadt um Wehrführer Lars Pörzgen und vom DRK- Ortsverein um den stellvertretenden Bereitschaftsleiter Johannes Westhofen.

Das DRK hatte einen Stand aufgebaut, an dem es über den Haus-Notruf und das „DRK-Betreute Reisen“ informierte. Die Feuerwehr war mit einer Grillstation vertreten und führte am Teleskop-Gelenkhubmast eine Menschenrettung aus großer Höhe vor.

Ruhetag vor dem Finale am Wochenende

Mehr als 60 Leierkastenspieler aus ganz Deutschland und die Schweizer Beatrice und Rolf Keller sowie Hans und Gabi Ingold hatten sich angemeldet, so Maier. Einige mussten freilich wieder absagen. Doch auch so trällerte und dudelte es allerorten in Linz. Drehorgel-Otto kurbelte aus seinem Raffin-Leierkasten den „Jungfrauenchor“. „D'r Orgel's Hein“, der zugunsten der Asbacher Tafel spielte, hatte Drafi Deutschers „Alles, alles geht vorbei, doch wir sind uns treu“ auf der Rolle. Ein Lumpenclown entlockte seinem Instrument den Ostermann-Hit: „Einmal am Rhein“.

Die Musik kam vom Band, so dass der Spaßmacher die Hände frei hatte, um aus Luftballons lustige Tiere für die jungen Besucher zu formen. Eifrig kurbeln, und das bis in die Abendstunden, musste dagegen das Pärchen vom Drehorgel Orchester Köln auf seinen intarsienverzierten Instrumenten.

Am Freitag blieb es in Linz still, die Leierkastenleute hatten Ruhetag. Am Samstag und am Sonntag geht es wieder rund auf den Bacigalupos und Raffins, Harmonipans und Deleikas.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort