Sitzung der KG Rievkooche Blau-Weiß Zum Geburtstag kommt die Mutter auf die Bühne
BAD BODENDORF · Riesenstimmung herrschte am Samstagabend in der Winzergaststätte Bad Bodendorf. Denn auch die dritte Auflage der Rievkooche-Sitzung der heimischen KG Rievkooche Blau-Weiß war restlos ausverkauft.
Schon der Einmarsch von Ex-Prinz und Moderator Jürgen Werf, der zu den Klängen des "Bad-Bodendorf-Liedes" in den Saal einzog, wurde klar, dass sich die Jecken wieder auf eine mit Lokalkolorit getränkte Sitzung freuen durften. Auch die Mutter des Moderators wird den Abend nicht so schnell vergessen.
Denn Jürgen Werf hatte sie auf die Bühne geholt, um ihr unter dem Jubel der bunt kostümierten Narren zum 78. Geburtstag zu gratulieren. Für die schwungvolle Eröffnung sorgte die vereinseigene Tanzgruppe "Blue Berrys", die nach einem Gardetanz noch einmal als "Biene Maja" übers Parkett summten.
Eigentlich wollte er nach Kevelaer, aber gelandet ist er in Rüdesheim. Klar, dass Andreas Marquardt als "Die Wallfahrtsgeschädigte" so einiges zu erzählen hatte. Und als das im Oma-Kostüm auftretende Bütten-Ass aus Heimersheim als Zugabe den Trude-Herr-Klassiker "Ich will keine Schokolade" anstimmte, herrschte bereits nach einer knappen halben Stunde Ausnahmezustand im Saal.
Udo Lindenberg alias Phil Bell dichtete einen seiner größten Hits "Alles Klar auf der Andrea Doria" kurzerhand um in "Aber heut? ist wieder alles klar - in Bad Bodendorf, Alaaf", in dem er vom Badtitel über Unger bis hin zur Post die jüngsten Geschehnisse im Dorf aufs Korn nahm.
"Augen auf bei der Arbeit" lautete das Motto beim Auftritt der Bad Bodendorfer Möhnen. Denn es wurde klar, dass man sich schnell ins Gehege kommt, wenn man als Maler, Zimmermänner und in anderen Berufsmonturen zum Kanon antritt. Mit ihrem karnevalistischen Dixie-Sound und Show-Einlagen räumten die neun Unkeler Barhocker mächtig ab.
Sie hatten den Weg bereitet für die Sinziger Tollitäten Adreano I. und Sentiaca Fernanda I. Da Cunha, die mit Taschentüchern in den portugiesischen Landesfarben frenetisch gefeiert wurden. Als "Einer aus dem Niemandsland" zog Norbert Röhn das Geschehen in Bad Bodendorf kräftig durch den Kakao, während das Sinziger Männerballett "Die Bühnebützer" durch ganzen Körpereinsatz zu begeistern wusste.
Mit einem "Kölsch-Englisch-Kursus" der besonderen Art ("Fair piss dish drag suck") ernteten die "Global Greeters" des Vorstand so manchen Schenkelklopfer. Und nachdem die echten "Colörs" vor zwei Jahren die Mondschein-Party aufgemischt haben, schlüpften diesmal die Sinziger Möhnen in die Rolle der vier Kölner "Glitzer Sisters".
Für die tänzerischen Höhepunkte sorgten an diesem Abend vor allem die Tanzgruppe der Stadtsoldaten sowie die KG-eigenen Ensembles der "Blue Stars" und der "Blue Velvets", die es als Straßenbaukolonne mit Presslufthammer und anderen Utensilien noch einmal "krachen" ließen.
