Karnevalsformat "Schlag die Möhre" Team aus Westum nutzte souverän seinen Heimvorteil

WESTUM · Die Möhre ließ sich nicht schlagen: Bei der Premiere des neuen Karnevalsformats "Schlag die Möhre" nutzte das Team aus dem Murreland den Heimvorteil und siegte im Foto-Finish des letzten Spiels.

 Nicht immer ganz treffsicher zeigten sich die Sinziger Teams.

Nicht immer ganz treffsicher zeigten sich die Sinziger Teams.

Foto: Martin Gausmann

Im bestens gefüllten Murrepalast ging dabei eine Abwandlung von "Spiel ohne Grenzen" im Zelt mit der Punktewertung von "Schlag den Raab" über die Bühne. Mit viel Stimmung und Spaß für Zuschauer wie für Akteure. Westums KG-Chef Rudi Fuchs erläuterte den Hintergrund für das neue Karnevalsformat.

"Wir wollen neue Wege gehen. Und dann gibt es ja die stetigen Frotzeleien zwischen den Sinziger Ortsteilen. Die können bei Schlag die Möhre mit vielen Spielen ausgetragen werden." Gefrotzelt wurde reichlich schon vor Spielbeginn. "Tragt ihr schon Trauer", hieß es zu den schwarzen T-Shirts mit dem stilisierten Barbarossakopf vom Team Sinzig.

Doch es ging nicht um Sprüche, sondern um Geschick, manchmal etwas Kraft, Wissen, Memory-Qualitäten oder Einschätzungsvermögen. Die Westumer KG hatte die Spiele mit viel Liebe zum Detail ausgeheckt. Federführend für die Organisation war Bernd Fuchs, die Moderation oblag Michael Giehl, der auch für angeheizte Wettkampfstimmung sorgte.

Die Teams agierten unterschiedlich erfolgreich. Die Heimmannschaft entpuppte sich als Kenner Kölscher Karnevalshits, auch wenn diese rückwärts abgespielt wurden. Die Bad Bodendorfer erwiesen sich als Meister des Hufeisenwerfens und die Löhndorfer Junggesellen als Renner beim Bierfassschleppen.

Das Sinziger Team spielte erfolgreich Memorys und Bilderraten. Über den Spaß an der Freude wachte im Wettkampf übrigens ein hochkarätig besetztes Schiri-Dreigestirn. Pastor Achim Thieser, Bürgermeister Wolfgang Kroeger und Notar Stefan Schuck hatten ein waches Auge. Aber auch keinen ganz leichten Stand. Denn da wurde schon Mal mit Nachdruck zum Nachmessen gedrängt oder der nicht vorhandene Videobeweis gefordert.

Ein Dorfmythos und Running Gag war das hochgeheime Möhrenbergwerk in Westum. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte Bergwerksdirektor Jack Gemein in einen "Brandbrief" vor der Gefahr großer "Möhrenbeben" gewarnt, falls die Möhren zu heftig geschlagen würden. "Streichelt die Möhre", hatte er die Teilnehmer aufgefordert und wirkte zur Kontrolle auch im Team Westum mit.

Zum Hintergrund: Über das Möhrenbergwerk und seine Geheimnisse wird nicht nur an Westumer Theken, sondern auch in Sinzig streng wissenschaftlich gefachsimpelt. "Schlag die Möhre" sorgte für Spannung: Denn vor dem abschließenden Spiel hatten noch alle Teams die Chance auf den Sieg.

Beim Medizinball-Spiel, in dem es für ein Achterteam galt, den Ball auf den Füßen rund um die Bierbank schweben zu lassen, lagen die Westumer vor Sinzig und Bad Bodendorf. So war es das Murre-Team, das den Scheck über 1000 Euro abräumte. Das Geld wird übrigens in Projekte des Dorfes fließen. Hinzu kam der von Bürgermeister Wolfgang Kroeger gestiftete Wanderpokal. Endergebnis: Westum 38 Punkte, Sinzig 29 Punkte, Löhndorf 29 Punkte, Bad Bodendorf 24 Punkte.

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