25 Jahre Heimat- und Bürgerverein Bad Bodendorf Tag der offenen Tür im Heimatarchiv und ein Straßenfest zum Silberjubiläum

BAD BODENDORF · Wenn es den Verein nicht gäbe, müsste man ihn erfinden: Der Heimat und Bürgervereins (HBV) Bad Bodendorf feierte am Wochenende mit einem Tag der offenen Tür im Heimatarchiv und einen Straßenfest sein Silberjubiläum.

 Ehrung der Jubilare: (von links) Franz-Josef Hillenbrand, Johannes Menzen, Leo Becker, Alexander Albrecht, Bernhard Knorr, Karl -August Seel, Dieter Dessauer, Norbert Rauen.

Ehrung der Jubilare: (von links) Franz-Josef Hillenbrand, Johannes Menzen, Leo Becker, Alexander Albrecht, Bernhard Knorr, Karl -August Seel, Dieter Dessauer, Norbert Rauen.

Foto: Martin Gausmann

"Die Gründung des HBV war vor 25 Jahren eine richtig gute Idee", begrüßte Vorsitzender Bernhard Knorr die Gäste. Und Lob gab es von Bürgermeister Wolfgang Kroeger: "Der Heimat- und Bürgerverein ist das Gedächtnis und der Motor für die Aktivitäten in Bad Bodendorf."

Denn der HBV springe immer dann ein, wenn Politik oder die anderen Vereine im Ort mit ihrem Latein am Ende seien. Der Verein gebe alles für das Dorf, ergänzte Kreisbeigeordneter Horst Gies. Lob, das einen Rückblick lohnt. Die Gründungsversammlung des Vereins fand am 21. April 1988 in der Winzergaststätte statt.

32 Bürger traten dem neuen Verein an diesem Abend spontan bei, und so konnte das damalige Vorstandsteam, zu dem auch schon Bernhard Knorr gehörte, mit Elan und vielen neuen Ideen zum Wohle des Dorfes an die Arbeit gehen. Vorausgegangen war die Auflösung des alten Bodendorfer Verkehrsvereins.

Diesem oblagen zwar im wesentlichen die Belange des Fremdenverkehrs, ihm fielen aber auch vereinsübergreifende Aufgaben zu, wie etwa das Dorffest oder der Wettbewerb "Blühendes Bad Bodendorf" und andere ideelle Aktionen. Eine Aufgabenpalette, die nach damaligem Vereinsrecht nicht mehr zu halten war.

So kam es im selben Jahr zur Gründung des Vereins Kur und Touristik, verantwortlich für den Fremdenverkehr, und des Heimat- und Bürgervereins zur Wahrung gemeinnütziger Aufgaben. Die Durchführung des Wettbewerbs "Blühendes Bad Bodendorf" und die Organisation des Dorffestes waren zwar die ersten Aufgaben des HBV, aber der Verein hatte sich wesentlich mehr vorgenommen, um die Dorfgemeinschaft lebendiger werden zu lassen.

So zum Beispiel die Herausgabe der "Dorfschelle", die seit März 1989 erscheint. 1990 wurde im ehemaligen Ladenlokal von Josef Schuld in der Hauptstraße 56 das Heimatarchiv eröffnet. Mit dieser Einrichtung wurde im Dorf eine neutrale Stelle geschaffen, in der historisch wertvolles Material für die Nachwelt aufbewahrt werden kann.

Eine große Herausforderung für den jungen Verein war die Ausrichtung der 1100-Jahrfeier des Dorfes im Jahre 1993. Am Himmelfahrtstag 1994 wurde der historische Weinberg am Bahnhof zur Erinnerung an den einst blühenden Bodendorfer Weinbau mit einem zünftigen Weinfest eingeweiht. 1998 gab die Dorffestgemeinschaft die Schutzhütte am Sportplatz in die Obhut des HBV.

2004 formierte sich der alte Bad Bodendorfer Kunstkreis unter dem Dach des HBV neu. Unter dem neuen Logo "Bad Bodendorf kreativ - Kunst im Dorf" fanden seitdem zahlreiche Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt. Im Jahre 2002 erinnerte der Heimat- und Bürgerverein mit der Ausstellung "Träume & Albträume", eine Chronik des Fremdenverkehrs in Bad Bodendorf an den Aufstieg, die Blüte und den Niedergang des Kurwesens.

Seit zwei Jahren agiert die Interessengemeinschaft zu Pflege und Erhalt des ökologisch sehr bedeutenden Biotops der Streuobstwiesen unter dem Dach des HBV. Der Heimat- und Bürgerverein hat zurzeit 230 Mitglieder.

An Ortsvorsteher Alexander Albrecht war es am Samstag, die Vorstandsmitglieder der ersten Stunde mit einer Urkunde auszuzeichnen. Das waren Bernhard Knorr, Franz-Josef Hillenbrand, Josef Hessler, Dieter Dessauer, Norbert Rauen, Leo Becker, Johannes Menzen und Karl-August Seel.

Gefeiert wurde das Silberjubiläum mit einer musikalischen Sommernacht. Für die Musik sorgten die Band "Latenite" von Helena Barreto und das Akustik-Duo "Coverstreet lite" mit Thomas Hocke-Falke und Sängerin Isabelle Wolff. Der gemeinsame Auftritt war übrigens eine Uraufführung und Premiere.

Am Sonntag ging es dann mit einem musikalischen Frühschoppen und dem "Schellack-Duo" weiter. Kaffee und Kuchen mit original "Bodendorfer Prummetaat" lockten die Besucher am Nachmittag. Und natürlich wurde beim Besuch im Heimatarchiv viel über alte Zeiten geplaudert. Dabei konnte man auch Josef Ehrhard über die Schulter schauen, der die Fleißarbeit übernommen hat, den gesamten Bestand des Archivs zu digitalisieren.

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